Verkehrsgestaltung bewegt Bürger: Diskussion über die Verkehrspolitik im Kiez nimmt kein Ende

Bettina Domer, Jochen Liedtke, Daniel Buchholz und Staatssekretär Jens-Holger Kirchner stellten sich den Fragen der Kiezbewohner. | Foto: Mia Bavandi
2Bilder
  • Bettina Domer, Jochen Liedtke, Daniel Buchholz und Staatssekretär Jens-Holger Kirchner stellten sich den Fragen der Kiezbewohner.
  • Foto: Mia Bavandi
  • hochgeladen von Mia Bavandi



Die zukünftige Verkehrsgestaltung in Spandau ist ein bewegendes Thema. Und wird es auch noch länger sein. Entscheidungen über den Ausbau des Verkehrsnetzes werden immer noch diskutiert.

In der vergangenen Woche diskutierten die SPD-Abgeordneten Bettina Domer und Daniel Buchholz, Staatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne) und Jochen Liedtke (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), im Blindenwohnheim an der Niederneuendorfer Allee darüber. Das Thema scheint die Anwohner intensiv zu beschäftigen.

Ein äußerst notwendiges Diskussionsforum, zumal die wachsende Stadt Berlin ihre Fühler in Sachen Wohnungsneubau gerade auch in verschiedene Ortsteile des Bezirkes Spandau ausstreckt. In Haselhorst und der Siemensstadt entstehen neue Wohnräume, in der Paulsternstraße, in der Wasserstadt Oberhavel soll bis zum Jahr 2023 ein neues Wohnquartier mit 2000 Wohnungen errichtet werden, und auf der Insel Gartenfeld befinden sich bis zu 4000 Wohneinheiten in Planung. Bis zu 10.000 neue Wohnungen könnten in ganz Spandau in den nächsten Jahren gebaut werden. In Hakenfelde sollen unter anderem die Pepitahöfe in der Mertensstraße noch in diesem Jahr bezugsfertig sein.

Infrastruktur und eine zufriedenstellende Verkehrslage sind daher von besonderem Interesse der Kiezbewohner. „Wir brauchen eine neue Verkehrsaufteilung, aber es kann nicht sein, dass wir zuerst den Wohnungsbau beschließen und danach über den Verkehr nachdenken“, findet Jochen Liedtke. Doch wie gestaltet man die zur Verfügung stehenden Verkehrsflächen für den Nah- und Berufsverkehr, den stetig steigenden Pendlerverkehr, oder aber für Rollstuhlfahrer? Was plant die S-Bahn? Wird die ehemalige Siemensbahn für die Fahrt nach Gartenfeld gerüstet, und soll es eine S-Bahn nach Falkensee geben? Wie legt man den Bus-, Rad- und Fußverkehr an, wie den Wirtschaftsverkehr der Gewerbetreibenden? Verkehrspolitische Fragen, über die sich Stadt- und Bezirksoberhäupter die Köpfe zerbrechen. Sie sind noch ungeklärt, bewegen aber die Bewohner Hakenfeldes immens. „Die Diskussion, eine S- oder Straßenbahn nach Hakenfelde zu bringen, ist mindestens 20 Jahre alt“, tönt es bei der Kiezversammlung aus dem Publikum. Dass die Busse stets voll seien, Rollstuhlfahrer und Kinderwagen darin keinen Platz fänden, wurde bemängelt. Auch die Parkplatznot, die sich durch die neuen Wohnquartiere drastisch verschlechtern könnte, fehlende Fahrradständer in der Altstadt oder das Nichtdurchsetzen von Halteverboten wurden beanstandet.

Verkehrsnetz am besten vor dem Wohnungsbau planen

Die sich wandelnde Stadt wächst an allen Ecken und Enden, auch die Metropol-Region werde tangiert. Staatssekretär Kirchner spricht von Wachstumsschmerzen und einer großen Herausforderung. „Berlin hat in den letzten 20 Jahren nicht aufgepasst“, sagt er und plädiert auch für ein ausgeklügeltes Verkehrsnetz, auf das man sich im besten Fall vor dem Wohnungsbau einigen sollte. „Und wir können nicht warten, bis die Straßenbahn wieder nach Spandau fährt, sondern müssen zusätzlich andere Systeme überdenken“, findet Kirchner. Eine Seil- oder Hochbahn und auch eine U-Bahnlinie sollten in der Planung nicht außer Acht gelassen werden.

„Der Verkehr wird uns weiterhin beschäftigen“, hält Domer zu Beginn der Veranstaltung fest. Daher geht es am Mittwoch, 23. Mai, in eine nächste Diskussionsrunde, wenn der S-Bahn-Chef Peter Buchner ins Bürgerbüro von Daniel Buchholz (SPD) an der Nonnendammallee 80 kommt.

Bettina Domer, Jochen Liedtke, Daniel Buchholz und Staatssekretär Jens-Holger Kirchner stellten sich den Fragen der Kiezbewohner. | Foto: Mia Bavandi
Kiezbewohner wohnten der Versammlung im Blindenwohnheim aufmerksam und kritisch bei. | Foto: Mia Bavandi
Autor:

Mia Bavandi aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 1.280× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.394× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 2.349× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 2.312× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.