"Der Bezirk wird immer anziehender": Interview mit Dagmar Pohle (Die Linke), Bürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf

Dagmar Pohle, geboren 1953, ist Diplom-Philosophin. Sie ist verheiratet und seit über 30 Jahren in der Kommunal- und Landespolitik tätig. Von 1982 bis 1989 war sie Mitarbeiterin der SED-Kreisleitung Marzahn. Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für die PDS war sie von 1990 bis 1999. | Foto: hari
  • Dagmar Pohle, geboren 1953, ist Diplom-Philosophin. Sie ist verheiratet und seit über 30 Jahren in der Kommunal- und Landespolitik tätig. Von 1982 bis 1989 war sie Mitarbeiterin der SED-Kreisleitung Marzahn. Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für die PDS war sie von 1990 bis 1999.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn-Hellersdorf. Dagmar Pohle (Die Linke) ist im November erneut zur Bürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf gewählt worden. Sie kennt den Bezirk wie kaum jemand anderes. Mit ihr sprach zum Jahreswechsel Berliner-Woche-Reporter Harald Ritter.

Frau Pohle, Sie sind nach fünf Jahren Pause wieder Bürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf. Wie fühlt sich das an?

Dagmar Pohle: Gut! Das ist für mich die Herausforderung, gemeinsam mit der BVV, dem Bezirksamtskollegium und vielen Partnern den Bezirk im Interesse seiner Bewohnerinnen und Bewohner voranzubringen. Im Jahr 2019 wird unser Bezirk 40 Jahre alt. Wir haben aber insbesondere in den Siedlungsgebieten eine viel längere Geschichte, das gilt es unter einen Hut zu bringen. Sowohl die Menschen in der Großsiedlung als auch die in den „Dörfern“ sollen sich im Bezirk zu Hause fühlen.

Hat sich der Bezirk in den Jahren sehr verändert?

Dagmar Pohle: Ja. Ich finde, er wird immer anziehender, er wird immer differenzierter in seinen Wohn-und Lebensangeboten. Er ist nicht problemfrei, aber es sind lösbare Probleme, wenn wir an einem Strang ziehen.

Was sind in Ihren Augen gegenwärtig die drängendsten Probleme im Bezirk?

Dagmar Pohle: Auch wir haben Wohnungssuchende, die bezahlbaren Wohnraum brauchen. Der entsteht auch an unterschiedlichen Standorten im Bezirk neu. Das bedeutet aber auch, dass wir neue Schulen brauchen und die bestehenden weiter baulich aber auch inhaltlich aufwerten müssen. Wir müssen den erfolgreichen Weg der Schaffung neuer Kitaplätze fortsetzen und die Ansiedlung neuer Arbeitsplätze unterstützen. Auch das ist eine große Herausforderung.

Welche Fortschritte wollen Sie in 2017 erreichen?

Dagmar Pohle: Neben einer funktionierenden Verwaltung soll es genau um Lösungen für die von mir genannten Probleme gehen. Und mit der IGA 2017 und ihren vielfältigen Angeboten für Jung und Alt werden wir ganz bestimmt einen tollen Schub dafür bekommen, unseren Bezirk weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen und auch die anderen Berlinerinnen und Berliner öfter hierher zu locken.

Sie sind seit Jahrzehnten in der Politik, seit 2002 im Bezirksamt. Man sagt, Sie hätten die Dinge gern fest im Griff. Sie arbeiten viel, haben eine Unmenge Termine. Wie machen Sie das, wie halten Sie das durch?

Dagmar Pohle: Mit einer Arbeit, in der man einen Sinn sieht, ist das gut zu bewältigen. Und Marzahn-Hellersdorf ist meine Heimat.

Haben Sie sich für das neue Jahr etwas Bestimmtes vorgenommen, um beispielsweise fit zu bleiben?

Dagmar Pohle: Als ich das erste Mal Bürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf geworden bin, habe ich aufgehört zu rauchen. Das war im Nachhinein betrachtet, ein echter Lebensgewinn. Ansonsten halte ich wenig davon, sich zum Jahreswechsel etwas für das neue Jahr vorzunehmen. Das funktioniert nach meinen Erfahrungen doch nicht dauerhaft.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 112× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.