Kein Spazierweg am Vollkropfgraben
Bezirk arbeitet schon über 30 Jahre am Landschaftsplan

Von der Grünauer Straße kann man die Mündung des Vollkropfgrabens in die Dahme sehen. | Foto:  FDP-Fraktion Treptow-Köpenick
  • Von der Grünauer Straße kann man die Mündung des Vollkropfgrabens in die Dahme sehen.
  • Foto: FDP-Fraktion Treptow-Köpenick
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Kennen Sie den Vollkropfgraben? Vermutlich nicht, obwohl man ein kurzes Stück dieses Kleingewässers an der Grünauer Straße sogar sehen kann.

Der Graben schlängelt sich im Hinterland von Glienicker und Mahlower Straße durch die früheren Vollkropfwiesen und mündet nach Unterquerung der Grünauer Straße in der Nähe der Müllerecke in die Dahme.

„Man kommt aber fast nirgends an das Gewässer, fast überall verhindern Zäune, dass man am Vollkropfgraben entlang spaziert“, ärgert sich Anastasia Weimer. Deshalb hat die FDP-Bezirksverordnete, die in der Nähe des Vollkropfgrabens wohnt, schriftlich beim Bezirksamt nachgefragt. In der Antwort wird klar, dass der Graben dem Land Berlin gehört, der Mündungsbereich in die Dahme dem Wasser- und Schifffahrtsamt und die Uferbereiche dem Bezirksamt. Weitere Flächen sind in privatem Besitz. „Mir wurde aber auch mitgeteilt, dass das Bezirksamt seit 1992 an der Aufstellung eines Landschaftsplans ,Vollkropfwiesen' arbeitet. Mit dem Ziel, Teilbereiche als Erholungsflächen mit Durchwegungsmöglichkeiten und Aufenthaltsbereichen zu entwickeln, die ein Naturerlebnis bieten“, berichtet Anastasia Weimer.

Warum sich seit 1992 noch nicht mehr getan hat, berichtet die zuständige Stadträtin Claudia Leistner (Bündnis 90/Grüne) nicht. Selbst die Einmündung in die Dahme konnte bisher nicht öffentlich zugänglich gemacht werden, weil ein örtlicher Segelverein rund 400 Quadratmeter Uferfläche beansprucht, die nach Auffassung des Bezirksamts jedoch nicht für den Sportbetrieb benötigt werden. Einem vom Bezirk angesetzten Entwidmungsverfahren hatten sich Verein und Landessportbund widersetzt.

„Ich denke, über 30 Jahre sind eine zu lange Zeit. Wir werden jetzt den Bezirk per Antrag in der BVV auffordern, die Planungen wenigstens für einen Teil des Vollkropfgraben zu beschleunigen, um den Uferbereich als Erholungsfläche für die Anwohner zu sichern“, sagt Anastasia Weimer.

Autor:

Silvia Möller aus Wedding

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