Tempelhofer Feld erstrahlt im Licht von 3500 Kerzen
Neukölln. Noch vier Abende lang können Besucher ein fantastisches Lichterlabyrinth auf dem Tempelhofer Feld erleben: Von Donnerstag bis Sonntag, 20. bis 23. August, präsentiert das Theater Anu "Die große Reise".
Der Titel des Theaterstücks passt perfekt zum Ort, von dem aus viele tausend Menschen in die Ferne gestartet sind. „Wir haben hier die unglaublichen Weiten des Flugfeldes und den Himmel über Berlin“, schwärmt Regisseur Stefan Behr.
Vor drei Jahren hat sich die Theatergruppe das Feld zwischen Neukölln, Tempelhof und Kreuzberg für ihre Inszenierungen ausgesucht. In den kommenden Tagen zu erleben ist ein riesiger Irrgarten, markiert von 3500 Kerzen. Acht Schauspieler sind auf der Suche nach dem richtigen Weg. An acht Stationen wenden sie sich an die Zuschauer und fragen, ob sie nicht ein Stück des Weges gemeinsam gehen können.
Die Figuren berichten von fernen Welten und anderen Lebensformen. Der Narr stellt die Frage nach dem Sinn des Weges, den die Besucher angetreten haben. Die Vogelfrau will ihnen das Fliegen beibringen und der Lampenträumer versucht, sie davon zu überzeugen, den Vögeln bei der Betreuung ihres Nachwuchses zu helfen. Schließlich fragt die Spiegelfrau nach Realität und Schein.
Neben den 3500 Lichtern spielen 300 alte Reisekoffer und jeden Abend rund 600 bis 800 Zuschauer mit. Sie betreten gestaffelt, im Abstand von 30 Minuten (zwischen 21.15 und 22.45 Uhr), die Runde im Kerzenmeer. Die Schauspieler haben direkten Kontakt mit den Gästen; sie sind darauf angewiesen, dass sie sich auf dieses Spiel einlassen. Und so wird auch jede Aufführung anders sein, obwohl das Ganze kein Improvisationstheater ist.
Das Stück „Die große Reise“ ist eine Kooperation mit dem Theater Magica und BerlinGrün GmbH. Für die Betreiber des Tempelhofer Feldes ist dieses Theater eine von 90 Veranstaltungen im Jahr; die meisten von ihnen sind Sportereignisse.
Das Theater hat übrigens eine der 15 Sondergenehmigungen im Jahr bekommen, denn normalerweise ist das Tempelhofer Feld ab Sonnenuntergang verschlossen. KT
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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