Ergebnis der Einwohnerversammlung zum Yorckdreieck
Die Begeisterung über einen Baumarkt hielt sich zwar bei vielen der rund 200 Besucher in der Havelland-Grundschule in Grenzen. Aber gegenüber der zuletzt von der SPD Friedrichshain-Kreuzberg ins Spiel gebrachten Idee eines Wohn- und Gewerbequartier, sahen die meisten in den Hellweg-Plänen das kleinere Übel. In Zeiten von knappen und vor allem bezahlbaren Wohnungen müsse jede freie Fläche auf die Möglichkeit von Neubauten abgeklopft werden, meinten die Sozialdemokraten. "Wir sind der Meinung, der Baumarkt ist heute nicht mehr alternativlos", so der stellvertretende SPD-Bürgerdeputierte Volker Härtig.Die verschiedenen Gegenargumente machten sich unter anderem an der größeren Baudichte und zusätzlichem Lärm fest. Außerdem sei fraglich, ob an dieser Stelle überhaupt in absehbarer Zeit Wohnungen entstehen können. Denn das Gelände ist in einigen Teilen eine Vorhaltefläche für die geplante Nord-Süd-S-Bahn vom Hauptbahnhof bis Schöneberg. Und es wurde darauf verwiesen, dass es sich beim Yorckdreieck um einen auf ein Vorhaben bezogenen Bebauungsplan handle.
Im Klartext: Dass hier ein Baumarkt entstehen soll, sei eigentlich längst entschieden. Es geht nicht mehr um das ob, sondern höchstens noch um das wie.
Da sehen einige Bürger noch Verbesserungsbedarf. Zum Beispiel Matthias Bauer vom Quartiersrat Schöneberger Norden. "Wir haben mehrere Vorschläge gemacht, auf die bisher nicht eingegangen wurde." Einer davon verlangt, den Baumarkt nicht direkt an der Straße, sondern bis zu 16 Metern zurückversetzt im Grundstück zu errichten. Dadurch werde der Lärm gemindert und vor dem Gebäude könnte ein kleiner Garten entstehen. "Meine Leute werden das prüfen", versprach Hellweg-Chef Reinhold Semer.
Die Entscheidung fällt voraussichtlich am 20 Februar in Tempelhof-Schöneberg und am 27. Februar in Friedrichshain-Kreuzberg. Dann tagen die Bezirksverordnetenversammlungen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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