Im ehemaligen Seniorenheim kommen jetzt Flüchtlinge unter
Zunächst einmal 224, später dann 402 Menschen sollen dort untergebracht werden. Das Gebäude wurde vom Bezirk an das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) übergeben und ein zehnjähriger Nutzungsvertrag abgeschlossen. Betreiber ist die Prisod Wohnheimbetriebe GmbH Private Soziale Dienste. Es werde dort eine dauerhafte Gemeinschaftsunterkunft eingerichtet, erklärte Sozialstadtrat Knut Mildner-Spindler (Linke) in der BVV. Das heißt, die meisten Bewohner bleiben dort so lange, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist. Zum Konzept gehört auch eine sozialpädagogische Betreuung, Beschäftigungsangebote oder Sprachunterricht für die Kinder.
Mit dem Bereitstellen der Immobilie leiste der Bezirk seinen Anteil zur Unterbringung der immer stärkeren Zahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern in Berlin, so der Stadtrat. Seit einigen Wochen gibt es hier große Probleme, müssen teilweise Turnhallen als Notunterkünfte herhalten. "Wir sind zwar weiter der Meinung, dass eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen besser wäre." Da dafür aber in der Vergangenheit von Seiten des Landes Berlin keine Vorsorge getroffen wurde, seien jetzt schnelle Lösungen gefragt. "Damit helfen wir vor allem Sozialsenator Mario Czaja (CDU)."
Das ging an die Adresse der CDU, die kritisierte, dass das Bezirksamt im Vorfeld der Entscheidung weder das Bezirksparlament, noch die Anwohner darüber unterrichtet hat. Mildner-Spindler begründete das mit der knappen Frist von nur wenigen Tagen zwischen dem ersten Kontakt und der finalen Abmachung. Das Bezirksamt habe den Beschluss am 27. November gefasst, einen Tag später sei er Thema in der BVV gewesen. Die Nachbarn werden jetzt durch entsprechende Anschreiben informiert. Außerdem findet am Freitag, 7. Dezember eine Bürgerversammlung in der Stallschreiberstraße 12 statt. Sie beginnt um 17 Uhr.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare