Pachtvertrag für die Naturoase endet im nächsten Jahr

Besonderer Biotop. Der Prinzessinnengarten am Moritzplatz. | Foto: Frey
  • Besonderer Biotop. Der Prinzessinnengarten am Moritzplatz.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Die Naturoase Prinzessinnengarten am Moritzplatz soll auch über 2013 hinaus gesichert werden. Das verlangt ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Grüne in der BVV, der bei der Sitzung am vergangenen Mittwoch, 29. August, einstimmig verabschiedet wurde.

Im kommenden Jahr endet der bisherige Nutzungsvertrag für das seit 2009 bestehende Biotop. Es hat sich seither zu einem Bürgergarten entwickelt, denn die Teilnahme der Nachbarn an Workshops, Pflanzaktionen oder anderen Veranstaltungen war von Anfang an ausdrücklich erwünscht. Diese "grüne Insel" müsse unbedingt erhalten bleiben, auch weil es sich hier um eine der noch wenigen unbebauten Freiflächen im Bezirk handelt, heißt es im Antrag der Bündnispartei.

Gerade deshalb weckt die Fläche auch andere Begehrlichkeiten. Nach Angaben von Bürgermeister Dr. Franz Schulz (Bündnis90/Grüne) gibt es inzwischen zwei Interessenten, die das Grundstück bebauen wollen, was, so Schulz, der Liegenschaftsfonds bisher nicht offiziell bestätige. In deren Plänen soll zwar ebenfalls Platz für den Prinzessinnengarten sein, aber natürlich nur auf einem weitaus geringeren Teil des Areals, der dann von außen auch nicht mehr einsehbar wäre.

"Unser Ziel ist dort eine frühzeitige Bürgerbeteiligung einzuleiten, die ergebnisoffen über die Zukunft des Grundstücks diskutieren soll", erklärt der Bürgermeister. Ergebnisoffen würde in diesem Fall wahrscheinlich bedeuten, dass sich die Mehrheit der Bürger für den Erhalt des Gartens aussprechen werde.

Die Frage ist allerdings, ob der Liegenschaftsfonds und der Berliner Senat das ähnlich sehen. Beim Lifo wird bisher ein städtebaulicher Wettbewerb favorisiert, der in einen Bebauungsplan für das Gelände einmünden soll. "Hier gibt es einen Dissens, das werden wir nicht mitmachen", stellte Schulz klar.

Nicht nur er hofft jetzt auf ein Umschwenken bei der Liegenschaftspolitik des Senats. Denn die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat in der vergangenen Woche einen dreimonatigen Stopp aller landeseigenen Grundstücksverkäufe beschlossen. Während dieser Zeit soll die Landesregierung neue Vorgaben erarbeiten. Bisher war es so, dass die meisten Flächen in einem Höchstbieterverfahren veräußert wurden, das heißt es ging vor allem um den gebotenen Preis. Künftig soll die Vergabe auch nach anderen Kriterien erfolgen können.

Kommt des wirklich dazu, würden die Chancen für einen Verbleib des Prinzessinnengartens natürlich steigen. Allerdings muss die SPD zuvor nicht nur ihren Koalitionspartner CDU, sondern vor allem Finanzsenator Ulrich Nussbaum (parteilos, für SPD) von dieser Forderung überzeugen.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 214× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 174× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 82× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 213× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.546× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.