Pläne für Blumengroßmarkt-Areal zu besichtigen

Helmut Riethmüller (rechts) vom Forum Berufsbildung erklärt Bürgermeister Dr. Franz Schulz (Bündnis90/Grüne) sein Bauvorhaben. | Foto: Frey
  • Helmut Riethmüller (rechts) vom Forum Berufsbildung erklärt Bürgermeister Dr. Franz Schulz (Bündnis90/Grüne) sein Bauvorhaben.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Im ehemaligen Blumengroßmarkt an der Lindenstraße wird das Jüdische Museum am 18. November seine neue Akademie eröffnen. Für die Grundstücke um das Gebäude läuft derzeit ein Bieterverfahren.

Dessen Finale findet jetzt unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Denn bis zum 10. November sind die Pläne von fünf Bewerbern für drei Baufelder in einer Ausstellung im Jüdischen Museum, Lindenstraße 9-14, zu sehen. Außerdem gibt es am 10. November in der Galilei-Grundschule, Friedrichstraße 13, eine Dialogwerkstatt, an der sich interessierte Bürger nach Anmeldung beteiligen können. Auch das Bieterverfahren verlief bereits nach etwas anderen Kriterien, als üblich. Denn normalerweise geht es beim Verkauf von Grundstücken, die dem Land Berlin oder einem seiner Unternehmen gehören, um den Höchstpreis. Wer am meisten Geld bietet, hat die besten Karten.

Bei der Ausschreibung für das Blumengroßmarkt-Areal spielt dagegen neben dem Preis auch das Konzept eine entscheidende Rolle. Und das musste, so die Vorgabe, in Richtung eines Kunst- und Kreativquartiers gehen. "Bei der Entscheidung wird das Kaufgebot zu 40 und das Konzept zu 60 Prozent berücksichtigt", erklärte Andreas Foidl, Geschäftsführer der Berliner Großmarkt GmbH (BGM). Die landeseigene BGM ist bisher noch Eigentümer der Grundstücke.

Sowohl die Ausschreibungskriterien, als auch die begleitende Bürgerbeteiligung bedeuten Neuland in der Berliner Liegenschaftspolitik. "Erstmals in der Berliner Geschichte werden konkurrierende Konzepte vor der Vergabe der Öffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt", meinte Florian Schmidt vom Büro Kreativquartier Südliche Friedrichstadt. Was allerdings so nicht ganz stimmt. Denn in kleinerem Rahmen gab es bereits ein Vorbild, auf das jetzt konkret Bezug genommen wird. Nämlich das Verfahren zur Vergabe der Markthalle in der Eisenbahnstraße. Auch dort war das Votum der Bevölkerung eine wichtige Grundlage für die Entscheidung. Die Bürger sprachen sich mit Mehrheit für das Konzept des Bieterkonsortiums "Markthalle Neun" aus, die auch den Zuschlag bekamen.

Es ist auch kein Zufall, dass auch dort die BGM Verkäufer war. "Die Erfahrungen, die wir dort gemacht haben, gaben den Ausschlag, auch beim Blumengroßmarkt ähnlich vorzugehen", betont Andreas Foidl.

Die fünf Interessenten, die jetzt ihre Vorhaben präsentieren, wurden im Vorfeld unter insgesamt 23 Bewerbern ausgesucht. Einer von ihnen ist das Forum Berufsbildung in der Charlottenstraße, das dort ein Bildungszentrum errichten möchte. Neben Seminar- und Veranstaltungsräumen sollen dort auch Künstler oder Kreativunternehmen einziehen, oder den Ort für bestimmte Projekte nutzen, erklärt Forum-Chef Helmut Riethmüller. Er plant ein vier- bis fünfstöckiges Gebäude, das, so hofft er, sich zu einer Anlaufstelle für viele Initiativen, Vereine oder Stiftungen entwickeln wird.

Bei der Selbstbaugenossenschaft Berlin liegt der Schwerpunkt dagegen auf neue Wohnungen, sowohl im Rahmen einer Baugruppe, als auch Mietobjekte. Aber auch hier sind Flächen für soziale Initiativen, Läden oder Lokale vorgesehen.

Besucher können die Pläne bis 10. November täglich von 10 bis 20 Uhr im Jüdischen Museum besichtigen. Während dieser Zeit gibt es dort auch regelmäßige Führungen und Workshops.

Das Dialogverfahren in der Galilei-Grundschule findet am 10. November von 10 bis 19 Uhr statt. Anmeldung unter info@kreativ-quartier-berlin.de.

¡Die Entscheidung über die Vergabe wird der Aufsichtsrat des Liegenschaftsfonds voraussichtlich am 6. Dezember treffen.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 363× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 624× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 593× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 978× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.