Protestaktion gegen steigende Mieten
Mitglieder der bezirklichen Piratenpartei mieteten sich ein. Die Netzpartei orderte diese Bleibe allerdings nicht für einen Kurzurlaub im heimatlichen Revier, sondern für eine Protestaktion."Wir wollen damit auf die steigenden Mieten und fehlenden bezahlbaren Wohnungen nicht nur in Friedrichshain-Kreuzberg hinweisen", erklärte Rolf Schümer von der Piraten Crew Urbanauten. Reduziert werde das Angebot gerade durch die ständig wachsende Zahl an Ferienwohnungen.
Nach Angaben von Joachim Oellerich von der Berliner Mietergemeinschaft sind mittlerweile rund 15 000 Wohnungen in Berlin in Appartements für Touristen umgewandelt worden. "Die fehlen dann natürlich auf dem Markt".
Gefordert wurde deshalb eine sofortige Wiedereinführung der Zweckentfremdungsverbotsverordnung, die ein Umwandeln regulärer Wohnungen für andere Zwecke zumindest erschwert. Bei Neuvermietungen soll der Preis um höchstens zehn Prozent erhöht werden dürfen und die Wohnungsämter in den Bezirken müssen personell besser ausgestattet werden, so weitere Wünsche der Piraten.
Die wollten eigentlich bis zum 9. Dezember in ihrem Feriendomizil bleiben und dort unter anderem Bürgersprechstunden abhalten. Allerdings bekam die Vermieterin bereits zwei Tage zuvor Wind von der Protestaktion und forderte einen sofortigen Auszug. Passiere das nicht, drohte sie mit einer Anzeige und einer Räumung durch die Polizei. Daraufhin wurde die Aktion abgebrochen. Die Eigentümerin begründete ihr Vorgehen übrigens damit, dass ihre Immobilie mit dieser Aktion zweckentfremdet werde.
Der zunächst geplante dreitägige Aufenthalt kostete die Piraten knapp 300 Euro. Ein normaler Mieter müsste für die ungefähr 60 Quadratmeter große Zwei-Zimmer-Bleibe in der Pücklerstraße einen monatlichen Betrag irgendwo jenseits der 400 Euro entrichten. Was zeigt, wie lukrativ das Geschäft mit den Ferienwohnungen ist.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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