Neue Ausstellung in der "Stasi-Stadt"

Tom Sello von der Robert-Havemann-Gesellschaft leitet die Ausstellung, bei der das Team in ihren Vorbereitungen zur großen Schau derzeit auf Hochtouren läuft. | Foto: Wrobel
3Bilder
  • Tom Sello von der Robert-Havemann-Gesellschaft leitet die Ausstellung, bei der das Team in ihren Vorbereitungen zur großen Schau derzeit auf Hochtouren läuft.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Auf Hochtouren läuft die Vorbereitung zur Open-Air-Ausstellung "Revolution und Mauerfall". Ein Blog begleitet nun die Entstehung der Schau in der Normannenstraße.

Die Ausstellung "Friedliche Revolution 1989/1990" war in den Jahren 2009 und 2010 mit vier Millionen Besuchern ein echter Publikumsmagnet: Mitten auf dem Alexanderplatz informierte damals die Robert-Havemann-Gesellschaft mit ihrer Open-Air-Ausstellung über den Prozess der Demokratisierung in und nach der SED-Diktatur. Am 17. Juni soll die Ausstellung unter freiem Himmel neu aufgelegt werden. Die Schau wird auf das Außengelände des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in die Normannenstraße ziehen. "Damit haben wir einen dauerhaften Ort gefunden. Das gab den Anlass, die alte Ausstellung neu zu konzipieren", sagt Projektleiter Tom Sello.

Das Ergebnis präsentierte Sello jüngst den Bezirksverordneten: Das Ausstellungskonzept sieht Stellwände in geschwungenen Formen vor. In unterschiedlichen Farben sind sie gestaltet. Bilder, Texte, Tonbeiträge und Filme darauf zeigen die Geschichte des Widerstands und der Demokratisierung in der DDR bis hin zum Einigungsvertrag im Jahr 1990. So wird die zweisprachig angelegte Multimedia-Schau auf 1300 Quadratmetern präsentiert. "Mit dieser dreiteiligen Ausstellungsarchitektur, bei der wir auch an Sitzbänke und Durchbrüche gedacht haben, möchten wir der quadratischen und funktionalen Stasi-Architektur lebendige Formen entgegen setzen."

Inhaltlich soll die Open-Air-Ausstellung die bereits dort ansässige Ausstellung im Stasi-Museum und die Führungen durch die Stasi-Unterlagenbehörde ergänzen. "Deshalb wollen wir Dopplungen meiden und stattdessen neue Aspekte der Geschichte aufgreifen". Eine im Januar gestartete Website begleitet die Entstehung der Ausstellung. Unter http://www.revolution89.de/ wird das Ausstellungsteam Hintergründe zur Schau beleuchten.

Bis zur Eröffnung gilt es allerdings noch einige Probleme zu lösen. "Wir hoffen mit der Schau mehr Besucher auf das recht abgeschlossene Gelände zu locken", sagt Sello. Weil die Ausstellung allerdings den Parkplatz zwischen Haus 1 und Haus 7 besetzen wird, müssen Alternativstellflächen gefunden werden, eben auch für Besucher und Touristen, die mit Autos und Reisebussen kommen. Das Parkplatzproblem ist aber nicht das einzige: Die Robert-Havemann-Gesellschaft will für die Ausstellung entsprechend werben. "Die Projektgelder reichen jedoch nicht aus, um stadtweit dafür zu werben", sagt Sello. Angedacht ist eine Kooperation der Akteure vor Ort, um eine sichtbare Außenbeschilderung rund um die einstige "Stasi-Stadt" anzubringen. "Mit der BVG wollen wir überdies ins Gespräch kommen, inwieweit Hinweise auf die Einrichtungen am U-Bahnhof Magdalenenstraße angebracht werden können." KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 239× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.001× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 653× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.143× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.