Das Quartier 216 ist vor allem bei Studenten beliebt
"Ich wollte den Kiez einfach nicht verlassen, aber unabhängig von den Eltern wohnen", sagt Philip Opitz. Doch wohin bei den hohen Mietpreisen? Als Student ist das Geld meist knapp. Opitz gehört nun zu den ersten Mietern des Quartiers 216. "Die Anbindung zum Ostkreuz ist toll, und auch beim Wohnen stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis", sagt der 22-Jährige, der für seine 35-Quadratmeter-Wohnung etwa 350 Euro warm bezahlt. Opitz bezog das Ein-Zimmer-Apartment in dem frisch sanierten Gebäuderiegel an der Frankfurter Allee 216. Der Plattenbaugigant wurde 1979 erbaut und zuletzt durch die Deutsche Bahn genutzt. Doch als die auszog, stand das Gebäude jahrelang leer. "Beim Plattenbau kommt es darauf an, was man draus macht", sagt Lutz Lakomski. Der Investor Ulrich und Lakomski aus Dernbach im Westerwald erwarb den großen Gebäuderiegel 2007 und hatte schon alles zum Abriss vorbereitet - und schwenkte dann um. Jetzt entstehen dort für 20 Millionen Euro mehr als 430 Ein-Raum-Apartments, von denen jetzt 224 fertiggestellt worden sind.
"Damit erfüllen wir als privater Investor einen Teil des Versprechens, den wir im Rahmen des bezirklichen Bündnisses für Wohnen geleistet haben", erklärt Lakomski. Neben landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften sollen in dem von Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) lancierten Bündnis auch private Investoren für mehr Wohnraum sorgen, der zudem bezahlbar sein soll.
Doch idyllische Flächen für Wohnungsneubau gibt es in Lichtenberg nicht allzu viele. Das Quartier 216 liegt direkt an der viel befahrenen B1 und neben dem Verkehrsknotenpunkt Bahnhof Lichtenberg. Vier Lärmschutzwände im Außenwohnbereich des Q216 sollen deshalb den Verkehrslärm draußen halten, ebenso vierfach schallschutzverglaste Fenster auf der Gebäudeseite zur Frankfurter Allee, den dreifachen Schutz gibt es zur Rückseite. Insgesamt wurden 2800 laufende Meter an Fenstern eingebaut. Im Inneren führen lange, hell gestrichene Flure zu den Wohnungen, die zwischen 22 und 40 Quadratmetern groß sind.
Die Wohnungen sind vor allem bei Studenten hoch begehrt. Sie stellen schon jetzt rund 70 Prozent der Mieterschaft der nun fertig gestellten Appartements.
Philip Opitz freut sich auf jeden Fall auf seine Nachbarn. Bislang kennt er nur die Namen auf den Briefkästen. Ob es eine Einweihungsfeier geben wird, das will er sich aber noch überlegen, sagt er.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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