Jugendwohnhaus feierte 20-jähriges Jubiläum
Wenn Jugendliche in der Familie und im Freundeskreis keinen Halt finden und in eine unsichere Zukunft abzurutschen drohen, brauchen sie eine Stütze. "Ich freue mich besonders über die ehemaligen Jugendlichen, die bei uns gelebt haben und die wir mit Kontinuität, Vertrauen und Verlässlichkeit in ihren individuellen Problemlagen unterstützt und sie auf ihrem Weg zum Erwachsenen begleitet haben", sagt Einrichtungsleiter Robert Gesner. Im Jugendwohnhaus in der Pfarrstraße 11 wohnen derzeit 13 junge Menschen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Jeder Jugendliche hat ein eigenes Zimmer in einer Wohngemeinschaft für drei Personen, ein erfahrener Bezugsbetreuer steht ihnen bei der Bewältigung des Alltags zur Seite.
Das Jugendwohnhaus wurde als soziale Einrichtung von Michael Heinisch gegründet. Die Einrichtung ist bis heute Angel- und Drehpunkt seiner sozialdiakonischen Arbeit, die mittlerweile von der gemeinnützigen firmaris Diakonie in Lichtenberg getragen wird. Ende August feierten ehemalige Jugendliche, Betreuer und Leiter ein Fest zum Jubiläum dieses "Mutterschiffs" des sozialen Engagements. Denn vor 20 Jahren waren es auch die Jugendlichen, die das Haus erst ermöglichten. Denn das Gebäude wurde gemeinsam mit Jugendlichen saniert.
An "besetzte Häuser, Ruinen und Beschuss durch verfeindete Jugendgruppen" erinnert sich Michael Heinisch, heute firmaris-Geschäftsführer. "Sehr viele der jungen Menschen in und um die Pfarrstraße herum waren Anfang der 90er Jahre arbeitslos und zum Teil ohne Wohnung. Und hier gab es ein defektes Haus, so lag es für uns nahe, mit den jungen Menschen zusammen zu bauen und ihnen Wohnraum zur Verfügung zu stellen."
In nächster Nähe entstanden kurze Zeit später drei Ausbildungsbetriebe, so das Ausbildungsrestaurant "Am Kuhgraben", der Ausbildungsbetrieb "Hochbau" und die Tischlerei "Hirnholzwerkstatt". Sie geben den Bewohnern zusätzlich die Chance, auch beruflich einen Neuanfang zu starten.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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