Restaurant bietet Chance für junge Leute
Für viele Anwohner im Kiez ist das Restaurant in der Pfarrstraße 111 längst kein kulinarischer Geheimtipp mehr. "Mittags kommen besonders viele Gäste, die in der Nähe arbeiten. Dann muss es mit der Bewirtung natürlich schnell gehen", weiß die Restaurantleiterin Liane Pietzsch. Sie bringt derzeit 15 Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 22 Jahren bei, was zu einem Betrieb im Gastgewerbe alles dazugehört.Im Ausbildungsrestaurant bekommen Jugendliche, die schwierige Lebensumstände mitbringen, die Chance sich zu beweisen. Das Restaurant ist ein soziales Projekt, das die jungen Menschen auf einen Beruf im Gastgewerbe vorbereitet. Hier wird, von der Industrie- und Handelskammer anerkannt, zum Koch oder zur Fachkraft im Gastgewerbe ausgebildet. "Die Auszubildenden sollen selbst das Gefühl haben, den richtigen Weg zu finden", sagt Pietzsch. Das frühe Aufstehen, regelmäßige Arbeitszeiten und die Vorbereitung auf die Prüfungen an der Berufsschule - für viele der Jugendlichen sind die Aufgaben nicht einfach zu meistern. Eine Stützlehrerin und ein Sozialarbeiter helfen dann. Viele halten am Ende der Ausbildungszeit ihren Facharbeiterbrief in den Händen. "Ich versuche den Auszubildenden zu vermitteln, dass es ihr Restaurant ist", sagt die Restaurantleiterin. Positive Motivation animiert so zum Durchhalten. Und erleichtert es zu lächeln, selbst, wenn etwas mal nicht klappt. Schließlich gehört zur Professionalität auch die Freundlichkeit dazu. "Ich mag es, am Gast zu sein", sagt der Auszubildende Nico Dreyer. Der 22-jährige junge Vater hat im Februar die Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe mit dem Schwerpunkt Service begonnen. Das Kellnern kennt der gebürtige Berliner aus seiner Zeit in Bayern.
Im Restaurant Am Kuhgraben geht es gehobener zu. Die Tische sind mit schneeweißen Leinentüchern bedeckt, jede Servicekraft muss die Trage- und Abräumtechniken sicher beherrschen. "Das Tragen von bis zu fünf Tellern sollte schon sein", sagt Pietzsch. Auch die Gästeansprache sollte nicht fehlen. Für Nico Dreyer kein Problem: "Das ist besonders schön, wenn viele unterschiedliche Gäste da sind."
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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