Verein bezieht Anwohner frühzeitig in die Planung ein
Anfang Dezember präsentierte der Verein seine Vorstellungen erstmals den Anwohnern. "Wir wollen vor Ort informieren und Ideen sammeln", sagt Caroline Rosenthal, Künstlerin und Mitglied bei den Rathaussternen. Der jüngst aus einer Initiative entstandene Verein erarbeitet derzeit ein Konzept, dass dem Liegenschaftsfonds vorgelegt werden soll (die Berliner Woche berichtete). Denn das Gelände soll nicht wie bisher geplant an den Meistbietenden verkauft, sondern nach einem Konzeptverfahren vergeben werden. "Dieses Verfahren ermöglicht auch einen Verkauf zum Mindestpreis", erklärt der Stadtrat für Immobilien, Andreas Prüfer (Linkspartei). Beim Konzeptverfahren spielt auch die Nutzung des Geländes eine Rolle.
Der Verein Rathausstern Lichtenberg will mit einem Mix aus sozialen Projekten, Kunstateliers, Wohnen, einer Kita und einem Nachbarschaftsgarten beim Liegenschaftsfonds punkten. Die Bezirkspolitik unterstützt das Projekt. Schon Anfang 2013 könnte das Konzeptverfahren an den Start gehen.
Den Verkehrswert des Geländes schätzt der Verein auf etwa 1,4 Millionen Euro. Der Kauf würde durch die Gründung einer GmbH durch zwei Gesellschafter ermöglicht: Zum einen durch den Verein selbst und das "Mietshäuser-Syndikat", eine Freiburger Initiative. Kredite sollen den Kauf und die Sanierung ermöglichen, sie würden dann durch Mieteinnahmen getilgt.
Dabei sollen keine hochwertigen Singlewohnungen mit teuren Mieten entstehen. "Uns geht es ums gemeinschaftliche Wohnen", erklärt Norman Ludwig, Sozialwissenschaftler und ebenfalls Mitglied bei den Rathaussternen. Große, familiäre Wohngemeinschaften sollen einziehen, die Miete auf diese Weise nachhaltig niedrig bleiben.
Auch der Neubau einer Kita könnte realisiert werden, die ersten Gespräche mit dem Kitaträger Till Eulenspiegel laufen schon, zudem könnten ein Nachbarschaftsgarten, Werkstätten und Ateliers entstehen. Insgesamt wäre eine Investition von mehr als vier Millionen Euro nötig, um das Areal nach den Vorstellungen der Rathaussterne zu entwickeln.
Um das Konzept besser auf den Kiez zuzuschneiden, sind auch Ideen der Anwohner gefragt. Denn die sollen das Areal später mit nutzen können. Auf der Ideenpräsentation des Vereins am 6. Dezember formulierten sie erste Vorstellungen: "Es gibt in der Nähe keinen Eisladen, auch ein Kiezcafé wäre toll", meinte eine Anwohnerin. Andere favorisierten eine Lesebühne.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
Kommentare