Senator feuert Heimbetreiber

Lichtenberg. "Unsäglich" nennt der Senator Mario Czaja (CDU) den Mailaustausch zwischen Mitarbeitern der Pewobe. Und veranlasst die fristlose Kündigung.

Anlass der Kündigung sei laut der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales unter anderem ein interner E-Mail-Verkehr zwischen Mitarbeitern der Pewobe mbH. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen Betreiber von Flüchtlingseinrichtungen. Die Zeitung BZ hatte die Mails in Auszügen kürzlich veröffentlicht. Darin verhandeln Prokuristin Peggy M. und Geschäftsfühererin Birgit B., wie eine 5000-Euro-Spende von BMW für ein Kinderfest in der Flüchtlingseinrichtung zu verwenden sei. So schlägt der freiberufliche Architekt Michael J.Z. vor, das Geld der "BMW-Gutmenschen" für die Errichtung eines Sandkastens zu verwenden. Peggy M. wendet ein, der Sandkasten würde "bei unseren Bewohnergruppen ganz schnell ein großer Aschenbecher oder ein heimisches Klo". Ihr Vorschlag: "Wie wäre es statt dessen mit einer kleinen Kinderguiol­lti­ne (sic)?" Birgit B. reagiert: "also die Guillotine finde ich jetzt persönlich einen total guten Vorschlag." Ein von der Pewobe beauftragter Rechtsanwalt erklärte in der BZ, die Äußerungen wären ein vom Rechtschreibkorrekturprogramm T9 verursachter Fehler.

Bürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) hält die Kündigung für einen "notwendigen Schritt". Auf Nachfrage bestätigt sie, dass es Beschwerden über den Betreiber der Einrichtung in der Bornitzstraße "durch Bewohner und deren Helfernetzwerk" gab. "Dies betraf insbesondere die sanitären Anlagen und das Catering." Solche Beschwerden seien jedoch in der Aufbauphase von Flüchtlingseinrichtungen nichts Ungewöhnliches. "In der Gesamtschau ergibt sich das Bild einer engagierten Mitarbeiterschaft in der Unterkunft, die von der Unternehmensleitung gebremst wird", so Monteiro. Laut Medienberichten gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik an dem Unternehmenschef des Betreibers, auch schon zu Zeiten, als das Land Berlin noch weit weniger Asylsuchende unterzubringen hatte.

Die Berliner Woche fragte die Geschäftsführer, welche Konsequenzen sie aus den gemachten Äußerungen der Mitarbeiter zögen. Eine Antwort darauf blieb aus. Laut BZ wehrt sich nun der Betreiber gegen die Kündigung. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.976× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.