Gewerbestandort im Bezirk steht vor großem Wandel

Die Firma Greif baut an der Pablo-Picasso-Straße eine Großwäscherei. | Foto: Wrobel
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Lichtenberg. Der Gewerbestandort im Bezirk wandelt sich. So gab Ende 2015 nicht nur der Schienenfahrzeug-Hersteller Stadler seinen Standort auf, sondern jetzt stellt auch Coca-Cola seine Getränkeherstellung in Hohenschönhausen ein. Und auch die Versandapotheke Aponeo plant einen Umzug. Doch es gibt auch Neuansiedlungen, wie die Bürgermeisterin weiß.

"Veränderungen liegen in der Natur des Wirtschaftslebens", sagt Birgit Monteiro (SPD) fast schon tröstend. Und doch zeigte sich die Bürgermeisterin über die Veränderungen wenig erfreut. Denn die Auflösungen der Unternehmensstandorte häuften sich dieser Tage.

Bereits gravierend war die Ankündigung des Unternehmens Coca-Cola Erfrischungsgetränke GmbH (CCEG), das die Getränkeherstellung am Standort an der Hohenschönhauser Straße 51 bis zum 1. Juli 2016 einstellt und damit 140 Arbeitsplätze streicht. Nun will auch die Versandapotheke Aponeo ihren Standort aus der Plauener Straße verlegen. Denn dort wäre ein Wachstum begrenzt, heißt es beim Unternehmen. "Wir versenden heute 4500 Pakete pro Tag, Tendenz steigend", sagt Hartmut Deiwick, kaufmännischer Leiter des Unternehmens. Deshalb wird Aponeo größere Logistikflächen in Berlin-Rudow anmieten. Umziehen wird das Unternehmen voraussichtlich im Frühjahr 2017.

Und damit nicht genug: Schmerzhaft für das Wirtschaftsleben im Bezirk war bereits der Auszug des Schienenfahrzeug-Herstellers Stadler Pankow GmbH Ende 2015 an der Gehrenseestraße – auch wenn es hier keine Entlassungen gab. Denn ursprünglich plante Stadler in den 2011 in Hohenschönhausen neu eröffneten Standort einen mehrstelligen Millionenbetrag zu investieren. Nach nur fünf Jahren am Standort wurde die Entscheidung revidiert. Eine frei werdende Fläche in Pankow bot sich für die Errichtung des Montagewerks an: "Es war eine wirtschaftliche Entscheidung mit dem Hintergrund, die Wege kurz zu halten", sagt die Sprecherin des Unternehmens, Katrin Block, auf Nachfrage der Berliner Woche.

"Erfreulich ist, dass neue Ansiedlungen im Bezirk überwiegen", sagt die Bürgermeisterin, die im Zuge der Wirtschaftsförderung für den Gewerbestandort im Bezirk wirbt. "Hier wird Lichtenberg von Tag zu Tag immer gefragter."

Zu den größten Neuansiedlungen in diesem Jahr wird die Wäscherei Greif an der Pablo-Picasso-Straße gehören. Die Arbeiten für den Bau einer Großwäscherei mit Verwaltung laufen hier bereits auf Hochtouren. Der auf Hotelwäsche spezialisierte Betrieb ist in Berlin seit 2005 tätig, bislang arbeiteten hier 120 Menschen. "Wir haben die Ansiedlung in Hohenschönhausen aktiv betreut: über 200 Arbeitsplätze werden hier in diesem Jahr entstehen", weiß Monteiro.

In derselben Straße direkt gegenüber erfolgte zudem schon der Spatenstich für eine weitere Neuansiedlung. Die dopa Entwicklungsgesellschaft für Oberflächenbearbeitungstechnologie mbH erweitert an der Pablo-Picasso-Straße ihren Firmensitz. "Das Unternehmen hat durch unsere Vermittlung fast 9000 Quadratmeter Fläche im Gewerbegebiet erworben und verhandelt über weitere 5000 Quadratmeter", sagt Monteiro. Rund 5 Millionen Euro plane das Unternehmen am Standort zu investieren, nach voraussichtlicher Eröffnung im Herbst soll es von 22 Mitarbeitern auf 35 wachsen. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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