Kultur und Bildung für Kleine und Große
Stadtteilbibliothek, Kindermuseum, Musik- und Volkshochschule unter einem Dach

Auspobieren, mitmachen und rund um die richtige Ernährung informieren, das alles ist unterm Dach der Alten Mälzerei möglich. | Foto: André Wagenzik
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  • Auspobieren, mitmachen und rund um die richtige Ernährung informieren, das alles ist unterm Dach der Alten Mälzerei möglich.
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Es ist geschafft: Die Alte Mälzerei hat eröffnet. Lichtenrade besitzt nun ein Kulturhaus, das über seine Grenzen hinaus wirken und Menschen aus dem ganzen Bezirk anziehen soll. Ein großes Fest wird es allerdings erst im August geben.

„Wie haben hier sogar einen S-Bahnanschluss. Um diesen Standort mache ich mir überhaupt keine Sorgen“, sagt Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). Weil das riesige denkmalgeschützte Gebäude an der Steinstraße 37 von Grund auf saniert wurde, hätte „völlig neu gedacht“ werden können.

Das Kindermuseum unter dem Dach ist seit dem 4. Juni geöffnet. Es lädt nun mit seiner Ausstellung „Iss dich schlau! Von Apfel bis Zimt“ vor allem Mädchen und Jungen zwischen vier und zwölf Jahren ein. Im fünften und sechsten Obergeschoss können sie vieles rund um das Thema Ernährung ausprobieren und entdecken. Im zweiten Stock haben sich Volkshochschule und Musikschule angesiedelt und den Betrieb aufgenommen. „Endlich haben beide Einrichtungen eigene Räume, das gab es hier im Süden zuvor nicht“, freut sich Stefan Bruns, Leiter des Amts für Weiterbildung und Kultur. Wesentlich vergrößern kann sich die Stadtteilbibliothek, sie nutzt Flächen im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss. Ein paar Tage müssen die Lesefreunde aber noch warten, um sie in Besitz zu nehmen. Sie eröffnet erst am 14. Juni, ebenso wie das angeschlossene Malz-Café.

Auf die Mitarbeiter der Bibliothek wartet übrigens ein gutes Stück Arbeit. Vor einige Wochen waren die Lichtenrader um Umzugshilfe gebeten worden: Sie sollten aus dem alten Haus an der Briesingstraße möglichst viele Bücher mit nach Hause nehmen und sie dann am neuen Standort zurückgeben. „Das hat geklappt. Rund 17 000 Medien sind ausgeliehen. Die müssen jetzt wieder ihre Plätze finden“, so Kulturstadtrat Matthias Steuckardt (CDU).

Ebenfalls ins Gebäude zieht der Verein Nachbarschaftszentrum Suppenküche. Die Mitglieder bereiten unter anderem sonntags ein Mittagessen für Bedürftige zu und geben Lebensmittel aus. Direkt daneben gibt es eine zweite Küche, die Kesselküche. Sie steht der Volkshochschule und dem Kindermuseum zur Verfügung.

„Das war ein hartes Stück Arbeit. 90 Jahre stand die Mälzerei leer. Sie war dunkel, kühl und feucht, jetzt ist sie hell, warm und licht“, sagt Stefan Bruns rückblickend. Möglich gemacht hat das ein Public-Privat-Partnership. Eigentümer des Gebäudes ist Thomas Bestgen, Gründer und Geschäftsführer der UTB Projektmanagement GmbH. Er hat rund 60 Prozent der insgesamt 5700 Quadratmeter Nutzfläche langfristig an den Bezirk vermietet. Auf den restlichen Flächen haben ein Zentrum für Gesundheitssport und eine Firma ihren Sitz.

„Als uns das Gebäude vor fünf Jahren angeboten wurde, sollte hier Gewerbe rein. Außerdem sollten das benachbarte Wohnhaus und das ehemalige Restaurant Landhaus abgerissen werden“, erinnert sich Bestgen. Doch er habe beschlossen, die Lichtenrader nach ihren Wünschen zu fragen. „Dank der Gespräche ist die Alte Mälzerei zu dem geworden, was sie heute ist“, so Bestgen. Längst habe sich auch ein Kulturverein Alte Mälzerei gegründet, der beispielsweise den „Allemenderaum“ nutzt, der für Treffen und Veranstaltungen zur Verfügung steht.

Voran soll es auch beim „Lichtenrader Revier“ gehen. Thomas Bestgen will vier Häuser mit 180 Mietwohnungen rund um die Alte Mälzerei errichten, davon ein Drittel preisgebunden. Ebenfalls geplant sind eine Demenzwohngemeinschaft der Diakonie, ein großer Supermarkt, eine Kita, ein Jugendladen und einiges andere mehr. Die „Wohnscheibe“ aus den 1960er-Jahren wird saniert und bekommt einen Anbau für einen Biomarkt.

Die Arbeiten sollen im Oktober losgehen und Ende 2023 abgeschlossen sein. Läuft alles nach Plan, dann wird zu diesem Zeitpunkt auch der Innenausbau des mehr als 120 Jahren alten Landhauses fertig sein. In einen neuen Anbau zieht dann ein Gastronomiebetrieb mit kleiner Brauerei und Biergarten.

Das Kindermuseum ist montags bis freitags 9 bis 14 Uhr für Kitas und Schulen geöffnet (nach Anmeldung). Familien sind werktags von 14 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr willkommen. Der Zugang ist barrierefrei.

Infos unter www.kindermuseum-unterm-dach.berlin, Telefon 902 77 37 88.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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