Hohe Gebühren, viele Auflagen: Festveranstalter am Limit

Bleiben die Gläser bald leer? Steigende Gebühren und diverse Auflagen machen es Festveranstaltern schwer. | Foto: F&F
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Lichtenrade. Seit Jahren veranstalten Claudia Scholz und Stefan Piltz mit ihrem Verein „Family & Friends“ unter anderem die Feste rund um den Alt-Lichtenrader Dorfteich. Dazu gehören das traditionelle Wein- und Winzerfest oder der Tanz in den Mai. Doch wie lange noch?

Aus den Festen zieht der Bezirk sowohl Imagegewinn als auch Gebühreneinnahmen. Letzteres inzwischen allerdings in einer derartigen Höhe und derart mit Auflagen verbunden, dass für Scholz und Piltz das Ende der Fahnenstange in greifbarer Nähe ist. „Bei den Gebühren gibt es offenbar keinerlei Richtwerte und keine Transparenz und wir bekommen von den wechselnden Genehmigungsbehörden im Nachhinein immer höhere Rechnungen präsentiert“, stöhnt Scholz. Dazu kommt ein fast 30-seitiges Auflagenpapier, in dem es unter anderem heißt: „Der Veranstalter hat sicherzustellen, dass ausschließlich Einzelhändler berücksichtigt werden, deren Warenangebot und Gesamtpräsentation dem beabsichtigten Niveau der Veranstaltung voll entspricht.“

„Qualität gibt es nicht zum Nulltarif"

Wie es mit den Festen unter diesen Umständen weitergehen soll, stellt "Family & Friends" angesichts des Auflagenbündels vor ein kaum lösbares Problem. Claudia Scholz zur Berliner Woche: „Qualität gibt es nicht zum Nulltarif! Durch den Verzicht auf finanzkräftige Stände mit Billigwaren müssen die anderen Händler die Kosten für ein niveauvolles Bühnenprogramm statt Musik aus der Konserve, für Toilettenwagen statt Dixi-Klos, für hilfsbereite Security-Mitarbeiter statt schwarzer Sheriffs über höhere Standmieten mitbezahlen. Gleichzeitig möchte der Bezirk aber durch die Erhebung von Sondernutzungsgebühren, Erlaubnisgebühren, Gebühren für die Genehmigung oder Ausnahmezulassung von den Berliner Lärmschutzvorschriften, Festsetzungsgebühren, Gebühren für den Ausschank alkoholischer Getränke und so weiter kräftig mitverdienen.“ Das rechnet sich irgendwann einfach nicht mehr. Immerhin sind allein schon die Einstandskosten für qualitativ hochwertige Angebote wie bei Speisen und Getränken relativ hoch: „Allein die Winzer kommen über viele hundert Kilometer nach Berlin gereist, haben Übernachtungs- und Personalkosten, schreiben Einladungen an ihre Stammkunden und solche, die es werden könnten, und betreiben so automatisch Werbung für den Bezirk und seine Einrichtungen“, meinen Scholz und Piltz. HDK

Autor:

Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof

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