2500 Unterschriften für Kiezerhalt
Bürger demonstrieren gegen Zerstörung des Kranold-Kiezes

Protestaktion vor dem Ferdinandmarkt. Anwohner wollen,  dass der Wochenmarkt unter dem Glasdach erhalten bleibt.  | Foto: K. Rabe
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  • Protestaktion vor dem Ferdinandmarkt. Anwohner wollen, dass der Wochenmarkt unter dem Glasdach erhalten bleibt.
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Zahlreiche Anwohner folgten am 8. August der Aufforderung der Bürgerinitiative Kranold Kiez, sich für den Erhalt ihres Ferdinandmarktes stark zu machen. Die HGHI Kranoldplatz GmbH hat als neuer Eigentümer des Gebäudekomplexes an der Ferdinandstraße den Markthändlern gekündigt und damit den Weg für einen Umbau des Traditionsmarktes freigemacht.

Über 100 Jahre gibt es den Ferdinandmarkt in Lichterfelde-Ost schon. Doch nun ist bald Schluss. Investor und Projektentwickler Harald Huth, der hinter der HGHI steht, hat den Markthändlern zum 30. September gekündigt. Er plant, den überdachten Markt zu schließen und einen großen Supermarkt sowie eine Drogeriekette anzusiedeln. Das bedeutet das Aus für den Wochenmarkt.

Die Bürgerinitiative Kranoldkiez will das nicht hinnehmen und hatte zu einer Protestveranstaltung aufgerufen. Ihre klare Botschaft: Der Ferdinandmarkt muss bleiben. „Viele Menschen haben Angst, dass ihr funktionierender und lebenswerter Kiez zerstört wird“, sagt Rainer Frohloff, Vorsitzender der Initiative. Bei einer jüngst gestartete Unterschriftenaktion für den Erhalt des Marktes wurden bereits 2500 Unterschriften gesammelt. Frohloff machte deutlich, dass er nichts gegen Projektentwickler und Investoren habe. „Die sind auch wichtig. Aber es kann nicht sein, dass singuläre Interessen vor den Interessen der Allgemeinheit stehen.“ Vielmehr fordere die Initiative Mitspracherecht bei der Entwicklung ihres Kiezes. „Wir wollen wissen, was hier passiert. Es ist unser Kiez“, betonte Frohloff.

Die Bezirkspolitik wehrt sich ebenfalls gegen den Umbau des Marktes. Die Fraktionen der BVV stellen sich fast geschlossen hinter die Bürger. Zur Protestaktion waren alle in der BVV vertretenen Parteien, außer der AfD, vor Ort. Sie waren sich in einem einig: Es sind die kleinen Geschäfte und Märkte, die den Kiez attraktiv machen. Noch mehr große Supermärkte werden nicht gebraucht. Das machten alle auch Fraktionen mit einem Beschluss deutlich, in dem sie das Bezirksamt aufgefordert haben, weiteren großflächigen Einzelhandel nicht zu genehmigen.

Frohloff bedauert, dass Huth Gespräche mit der Bürgerinitiative ablehnt. „Aber wir machen weiter. Wir haben noch viele Ideen und wir werden uns weiter aktiv um eine vernünftige Entwicklung eines vielfältigen und lebendigen Kranoldkiezes einsetzen“, betont er.

Protestaktion vor dem Ferdinandmarkt. Anwohner wollen,  dass der Wochenmarkt unter dem Glasdach erhalten bleibt.  | Foto: K. Rabe
Die Anwohner des Kranoldplatzes wollen ihren Kiez vor Investor Huth schützen und dokumentieren das mit ihrer Unterschrift.  | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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