Ikarus-Grundschüler waren die ersten Nutzer
Jungfernfahrt für den neuen Bücherbus

Ganz hinten im neuen Bücherbus befindet sich eine kleine Leseecke. Sinda, Marlene, Nils und Emma aus der sechsten Klasse der Ikarus-Grundschule nahmen als erstes Platz. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Ganz hinten im neuen Bücherbus befindet sich eine kleine Leseecke. Sinda, Marlene, Nils und Emma aus der sechsten Klasse der Ikarus-Grundschule nahmen als erstes Platz.
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Die Schüler der Ikarus-Grundschule in der Körtingstraße waren am 8. April die ersten, die in den neuen Bücherbus einsteigen und schmökern durften.

Kaum war das Klingen zur großen Pause ertönt, war der Bus gut gefüllt. „So wünschen wir uns das“, sagte Burkard Kajewicz. Der Leiter der Fahrbibliothek und sein Team haben das Gefährt, das sich der Bezirk eine halbe Million Euro kosten ließ, detailliert geplant. Das Ergebnis kam gut an. „Voll cool“, lautete einer der Kommentare. Sinda (11), die gerne Comic-Romane liest, findet, dass im neuen Bus mehr spannende Bücher zu finden sind als im alten. „Modern“ findet ihn Marlene (12). Für Nils (11) ist er vor allem „farbenfroh und besser sortiert“. Er selbst mag besonders gerne Mangas und wünscht sich mehr davon.

Das ist gut möglich, denn die aktuell 4500 Medien (darunter auch DVDs und Blu-rays, E-Book-Reader und Spiele) werden regelmäßig ausgetauscht, wie Heike Eggeling erklärt. Die Bibliothekarin gibt in Klassen Einführungen und stellt Kindern mit Erlaubnis der Eltern Leseausweise aus. „Die Kinder üben mit uns, wie Bibliothek geht, wie man etwas ausleiht und wieder zurückbringt“, erzählt sie. Außerdem hilft sie, wenn für ein Referat Bücher zu einem bestimmten Thema gesucht werden. „Man kann sich alles bestellen, aus ganz Berlin.“ Am häufigsten würden sich die Kinder Hörbücher und Filme ausleihen. Unter den Büchern seien vor allem die Reihen „Mein Lotta-Leben“, „Tom Gates“, „Gregs Tagebuch“, „Harry Potter“ und „Die drei ??? Kids“ angesagt, hat Heike Eggeling beobachtet.

Emma (13) aus der sechsten Klasse stieß nach kurzem Stöbern auf eines ihrer Lieblingsbücher: „Alea Aquarius – Die Macht der Gezeiten“. Dabei handle es sich um eine Fantasy-Buchreihe, in der jedoch auch reale Probleme wie die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll thematisiert würden, wie die Schülerin berichtet. „Ich habe den ersten Band gelesen und war gleich süchtig. Meine Lehrerin liest die Bücher inzwischen selber. Ich habe sie damit angesteckt.“ Den neuen Band wolle sie sich gleich ausleihen. Dazu passt, dass es in der Ikarus-Grundschule einmal die Woche eine Lesestunde gibt. Jeder Schüler dürfe dabei ein Buch mitbringen und in Ruhe lesen, wie Nils berichtet. „Die Gefahr ist ja doch sehr groß, dass das Lesen vernachlässigt wird, weil die Kinder häufiger vor dem Internet oder dem Fernseher sitzen“, sagt Schulleiter Ralph Bruch. Er ist der Meinung, dass der Bücherbus im Gegensatz zu einer herkömmlichen Bibliothek die Chancen verbessert, Kindern Bücher näherzubringen.

Davon sind auch Heike Eggeling und ihr Kollege David Schmidt überzeugt. Für sie bietet der neue Bücherbus großzügigere Arbeitsplätze und mehr Komfort, unter anderem durch höhenverstellbare Sitze, eine neue Klimaanlage und eine Toilette, die im alten Exemplar fehlte. Nachdem mehr als ein Jahrzehnt diskutiert wurde, habe es der Bezirk „endlich geschafft“, den Bus zu finanzieren, zeigt sich Burkard Kajewicz erleichtert. Weil der im Gegensatz zum alten auch in die Umweltzone fahren darf, werden zu den zwölf festen Stationen noch zwei weitere in Schöneberg hinzukommen.

Den aktuellen Haltestellenplan finden Sie unter https://bwurl.de/14aj.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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