Verlängerung der U6 nach Süden nicht in Sicht
Senat priorisiert bei Machbarkeitsstudien unter anderem die U7 und die U8

Eine Verlängerung der U-Bahn-Linie 6 Richtung Süden von Mariendorf nach Lichtenrade ist im Senat weiterhin kein Thema. Dies wird deutlich in einer Stellungnahme des Verkehrsstaatssekretärs Ingmar Streese auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Florian Graf (CDU).

Eine entsprechende Machbarkeitsstudie, wie sie die Bezirksverordnetenversammlung gefordert hatte, gibt es demnach nicht. Stattdessen werden andere U-Bahn-Projekte bevorzugt, darunter auch eine Verlängerung der U6 in Richtung Norden. „Der Senat hat aktuell Machbarkeitsstudien für die Verlängerungen der U6 zur Urban Tech Republic (geplant auf dem Gelände des dann geschlossenen Flughafens Tegel, Anm. d. Red.), der U7 nach Schönefeld/BER, der U8 zum Märkischen Viertel und der U7 über den Bahnhof Rathaus Spandau hinaus verabredet“, so Streese.

„Nach Vorlage entsprechender Ergebnisse werden diese im Senat bewertet und besprochen und das weitere Vorgehen, zum Beispiel im Hinblick auf die Durchführung etwaiger weiterer Prüfungen oder zusätzlicher Machbarkeitsstudien, festgelegt.“ Der Staatssekretär ergänzt: „In der gesamtstädtischen Abwägung ist zu konstatieren, dass unter den aktuellen Randbedingungen andere Maßnahmen für das Erreichen der verkehrspolitischen Ziele in der Umsetzung gegenüber einer Verlängerung der U6 nach Süden zu priorisieren sind.“ Der benannte Korridor sei bei der Erarbeitung des Bedarfsplans für den Öffentlichen Personennahverkehr bis 2035 aus Sicht der heutigen beziehungsweise prognostizierten Nachfrage geprüft worden, so Streese.

Der Senat ignoriere die Entscheidungen der BVV zur südlichen Verlängerung der U6, lautet das Fazit von Florian Graf nach diesen Aussagen. „Ich erwarte vom Senat und dem zuständigen Staatssekretär, dass sie sich mit dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg adäquat auseinandersetzen und endlich eine Machbarkeitsstudie beauftragen, auch wenn Ihnen der Inhalt des Beschlusses nicht gefallen mag“, erklärte er in einer Pressemitteilung. Die BVG teilte unterdessen mit, dass für das ab 2022 zu bauende Gleichrichterwerk zur Fahrstromversorgung in Mariendorf ein neuer unterirdischer Standort im Umfeld der Reißeckstraße ausgemacht werden konnte. Der Standort stehe einer Verlängerung der Linie nicht im Wege.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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