Patienten in Marzahn-Hellersdorf müssen warten
Kassenärztliche Vereinigung Berlin findet keine Standorte für neue Hausarztpraxen

Die Hausarztversorgung am östlichen Stadtrand ist mangelhaft. Um die Situation zu verbessern, hatte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin 2021 ihr bisher umfangreichstes Förderprogramm für Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Lichtenberg angekündigt.

Die KV will den Hausärztemangel im Berliner Osten erstmals mit eigenen Praxen beheben und kündigte im vergangenen Jahr ein 21 Millionen Euro umfassendes Investitionsprogramm an. In Lichtenberg wurde Anfang Juli dieses Jahres der erste Schritt getan und erstmals eine Eigeneinrichtung eröffnet. Bis Ende des Jahres werde die Eröffnung einer zweiten Praxis folgen.

In Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick hat sich dagegen seit der Ankündigung noch nichts getan. Auf Nachfrage der Berliner Woche teilte die KV Berlin mit: „Bis jetzt haben wir noch kein abschließendes Ergebnis. Wir sind fortlaufend auf der Suche nach wirtschaftlich und inhaltlich geeigneten Räumlichkeiten.“

Stellt sich die Suche nach einem geeigneten Standort in Marzahn-Hellersdorf als schwieriger im Vergleich zu Lichtenberg heraus? Die KV Berlin will dies nicht bestätigen, erklärt aber, dass die Eröffnung einer jeden Praxis mit einem erheblichen Organisationsaufwand sowie dem effizienten Einsatz von Ressourcen verbunden sei. Von Anfang an sei vorgesehen gewesen, den Aufbau der Standorte in zeitlichen Abständen zueinander durchzuführen. In Lichtenberg hätten sich die ersten Möglichkeiten ergeben. "Wir halten weiterhin am Ziel fest, weitere KV-Praxen zu eröffnen“, heißt es in der Stellungnahme.

Wie die Berliner Woche erfahren hat, gibt es schon länger Planungen, im Forum Kienberg eine neue Hausarztpraxis einzurichten. Die KV Berlin hält sich auf Nachfrage zu diesem Standort bisher jedoch bedeckt. „Für uns ist es wichtig, dass wir zunächst mit unseren Marktpartnern alle relevanten Themen besprechen und erst bei abgestimmten verbindlichen Festlegungen dies öffentlich teilen.“

In Marzahn-Hellersdorf bleibt die Lage somit weiter angespannt. Im Jahr 2020 lag der Versorgungsgrad der ambulanten Versorgung bei den Hausärzten hier bei 89,4 Prozent. Das war im Bezirksvergleich der drittschlechteste Wert nach Lichtenberg (82,4%) und Treptow-Köpenick (83,6%). Berlinweit lag er 2020 bei 105,2 Prozent.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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