Planungen zu ehemaligem Kinogebäude auf Eis gelegt
Die Bezirksverordnetenversammlung hat bestimmte Vorstellungen, was mit dem Nachlass aus dem Gebäude geschehen soll. Sie beschloss, die Leuchtreklame an der Westseite des "Sojus" demontieren zu lassen. Die Leuchtschrift mit Namenszug und rotem Stern soll anschließend dem Bezirksmuseum übergeben oder an einem anderen geeigneten Ort aufbewahrt werden. Das soll möglichst schnell geschehen, um die Leuchtschrift vor Beschädigungen zu bewahren.
Das Bezirksamt kann den BVV-Beschluss nicht umsetzen. Es braucht die Zustimmung des gegenwärtigen Eigentümers. Zwischen dem Bezirksamt und dem Eigentümer des "Sojus" herrscht aber bereits seit über einem Jahr Funkstille. Grund ist der Streit um die Zahlungen für Sicherungsmaßnahmen, die das Bezirksamt vor zwei Jahren am ehemaligen Kinogebäude hat vornehmen lassen.
Das Kino wurde 2007 bereits endgültig geschlossen und an den jetzigen Eigentümer verkauft. Seitdem ist es von Jahr zu Jahr mehr zu einer Ruine verkommen. Bereits nach dem ersten Jahr Leerstand war das Glas von Türen und Fenstern zerschlagen. Da der Eigentümer nichts unternahm, ließ das Bezirksamt Fenster und Türen mit Platten verschließen. Außerdem beauftragte es eine Sicherheitsfirma, in gewissen Abständen nach dem Rechten zu schauen. Der Eigentümer will oder kann dem Bezirksamt die Kosten für die Sicherung des Gebäudes nicht ersetzen. Nach der Berliner Woche vorliegenden Informationen handelt es sich um einen ehemaligen Unternehmer aus Prenzlauer Berg. Er ist insolvent und lebt von Hartz IV.
Seit drei Jahren versucht der Eigentümer, das Grundstück an eine Handelskette zu verkaufen. Es wurde ein Vorvertrag mit dem Discounter-Riesen "Netto" abgeschlossen, der mit dem Bezirksamt bereits Gespräche über Planungen führte. Aber auch hier ist der Gesprächsfaden abgerissen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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