Der Gewalt in Schulen den Kampf angesagt

Schulpsychologe Oliver Raum entwickelte des Gewaltpräventionsprojekt „CUT126“ für die Schulen des Bezirks. | Foto: hari
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Marzahn-Hellersdorf. Die Gewalt an Schulen nimmt zu. Der Bezirk reagiert mit „CUT126“, einem neuen Präventionsprojekt gegen Gewalt an Schulen.

Die Zunahme von Gewalt an Schulen ist besorgniserregend. Seit Schuljahresbeginn wurden rund 190 Fälle von Gewalt an Schulen des Bezirks dem Schulpsychologischen Dienst des Bezirks gemeldet. Das reicht von schweren Mobbingvorfällen bis hin zu Körperverletzungen.

„Hierbei handelt es sich nicht um einfache Keilereien auf dem Schulhof oder im Klassenzimmer, sondern um Schläge und Tritte, auch wenn der Gegner schon am Boden liegt“, sagt Schulpsychologe Oliver Raum. Die Gewaltbereitschaft bei Schülern steige offensichtlich an, wie in der ganzen Gesellschaft. Besonders besorgniserregend sei die Zunahme von Gewaltandrohungen gegen Lehrer.
Bei den Gewaltvorfällen an Schulen liegt Marzahn-Hellersdorf nicht an der Spitze in Berlin, sondern im Berliner Durchschnitt. Statistiken sind aber mit Vorsicht zu genießen. „Das Meldeverhalten an den Schulen ist oft sehr unterschiedlich“, erklärt Martina Giest, die Leiterin des Schulpsychologischen Beratungszentrums. Es sei offensichtlich, das einzelne Maßnahmen zur Prävention nicht mehr ausreichen, sondern mehr und länger etwas getan werden müsse.

Oliver Raum vom Schulpsychologischen Beratungszentrum hat zu dem Zweck das Programm „CUT 126“ entwickelt. Hinter der Bezeichnung verbirgt sich ein Projekt, bei dem die Neubildung eines gewaltfreien Klassenklimas im Mittelpunkt steht. Zehn siebente Klassen von unterschiedlichen Schulen des Bezirks sollen ab Beginn des neuen Schuljahres daran beteiligt werden. Bei dem Projekt geht es darum, neue Werte und Regeln in den Klassen zu setzen. Hierzu werden die Klassen jeweils in Gruppen aufgeteilt, die in einem Wettbewerb gegeneinander treten. Die Gruppen, deren Mitglieder sich am besten an diese Regeln halten, sind bei dem Wettbewerb im Vorteil.
Das englische Wort „Cut“, im Deutschen „Schnitt“, steht für einen Einschnitt, wie er etwa bei drohender Eskalation einer Situation zur Gewalt gemacht werden kann. Es bezieht sich auch auf den Begriff „Schnitt“ in der Filmproduktion. Die Schüler werden die Entwicklung in den Klassen mit der Filmkamera dokumentieren und zum Ende des nächsten Schuljahres in kurzen Filmszenen darstellen. Die drei Zahlen „126“ repräsentieren die die ersten Ziffern der Postleitzahlen aller Ortsteile des Bezirks.

Das Interesse an den Schulen des Bezirks an „CUT 126“ ist riesengroß. Bis Anfang Juni haben sich bereits 15 siebente Klassen von neuen Schulen des Bezirks beim Schulamt für die Teilnahme an dem Projekt gemeldet. „Wir werden bis Ende dieses Schuljahres entscheiden, welche Klassen an dem Projekt teilnehmen werden“, erklärt Bürgermeister und Schulstadtrat Stefan Komoß (SPD).
Neben dem Schulamt und dem Schulpsychologischen Beratungszentrum beteiligen sich unter anderem der offene TV-Kanal Alex Berlin und die Helliwood media & education
im Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V. Unter anderem Vattenfall tritt als Sponsor für das Projekt auf und stellt 2000 Euro zur Verfügung. Die Präsentiation der kleinen Filme wird Ende kommenden Schuljahres im Cinestar in Helle Mitte erfolgen.

hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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