Außer Kontrolle
Die Polizei will Jugendgewalt am Eastgate durch Präsenz zurückdrängen
Die Gewalt von Jugendlichen am Einkaufszentrum Eastgate hat seit Anfang des Jahres spürbar zugenommen. Inzwischen zeigt die Polizei verstärkt Präsenz und geht energischer gegen Störenfriede vor.
In den ersten Monaten dieses Jahres hat die Gewalt auf der Marzahner Promenade im Umfeld des Eastgate zugenommen. Es kam verstärkt zu Schlägereien, Pöbeleien und Angriffen auf Passanten. Darauf hat die Polizei inzwischen mit verstärkten Kontrollen und konsequenteren Festnahmen reagiert. Vor allem in den Abendstunden, wenn erfahrungsgemäß die Gewalttäter unterwegs sind, sind Beamte vor Ort. Die Einsätze werden auch durch das Ordnungsamt und das Jugendamt begleitet.
Seit rund zwei Jahren besteht das Problem mit gewaltbereiten Jugendlichen am Eastgate. Die Täter stammen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan und sind zumeist Flüchtlinge, die unbegleitet von Eltern nach Deutschland gekommen sind. Bis zu 40 Personen sind bei einzelnen Vorfällen als Beteiligte gezählt worden.
Sie treffen sich bisher in den Abendstunden zunächst im oder am Schul- und Sportjugendklub an der Franz-Stenzer-Straße. Dabei stehen zwei Gruppen zueinander in Konkurrenz. Sie befinden sich meist in Begleitung einer größeren Gruppe deutscher Mädchen und junger Frauen und ziehen dann los. „Manche Mädchen himmeln die Rädelsführer regelrecht an“, sagt ein Streetworker. Zwar habe man regelmäßigen Kontakt zu den Jugendlichen, aber nur mäßigen Erfolg, auf sie einzuwirken.
Die Bezirksverordnetenversammlung hat wiederholt über Jugendgewalt am Eastgate diskutiert. In erster Linie ging es dabei um den Einsatz von mehr Sozialarbeitern. Ein Antrag der AfD-Fraktion im Oktober vergangenen Jahres, Beschwerden von Gewerbetreibenden und Gästen im Eastgate nachzugehen, wurde im Oktober von der Mehrheit abgelehnt.
Laut der Polizeipressestelle sind die Jugendgruppen seit Jahren bekannt. Durch Kontrolldruck seien sie vom Alexanderplatz zum Gesundbrunnen Center und vor rund zwei Jahren an die Marzahner Promenade weitergezogen. Seit Beginn der verstärkten Polizeipräsenz sei gegen Jugendliche zweimal wegen Beleidigungen, einmal wegen einfacher Köperverletzung und einmal wegen Hausfriedensbruchs Anzeige erstattet worden. Mitte April werde Bilanz gezogen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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