Baustellen und Traumwelten
Bezirksmuseum zeigt Ausstellung zu Hanshermann Schlicker

Das Bild „Bauarbeiten“ (vorn) aus dem Jahr 1980https://media04.berliner-woche.de/article/2018/08/08/6/211586_XL.jpg?1533733867636 gehört zu den Werken aus dem Archivbestand des Bezirksamtes.  | Foto:  hari
2Bilder
  • Das Bild „Bauarbeiten“ (vorn) aus dem Jahr 1980https://media04.berliner-woche.de/article/2018/08/08/6/211586_XL.jpg?1533733867636 gehört zu den Werken aus dem Archivbestand des Bezirksamtes.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Eine aktuelle Ausstellung im Bezirksmuseum zeigt Arbeiten von Hanshermann Schlicker. Die Ausstellung ist eine Begegnung mit einem lange Zeit dem Bezirk eng verbundenen Künstler und mit der Geschichte des Bezirks.

Hanshermann Schlicker war ein in der DDR sehr bekannter Maler und Zeichner. Er lebte von Anfang der 1950er-Jahre bis 1993 in Biesdorf. Aus dieser Zeit stammt eine große Anzahl von Arbeiten, die Motive aus dem Bezirk darstellen. Darunter sind auch zahlreiche Bilder und Zeichnungen, die sich mit dem Bau der Großsiedlung Marzahn beschäftigen.

Eine Reihe davon waren Auftragsarbeiten und wurde vom damaligen Bezirksamt aufgekauft. Sie gehören bis heute zum Archivbestand des Bezirksamtes; ausgewählte Bilder bilden den Grundstock der Ausstellung im Bezirksmuseum. Eine größere Anzahl von kleinen Grafiken Schlickers wurden bei Trauungen an Hochzeitspaare verschenkt.

Schlicker wurde am 12. August 1928 in Kiel geboren. Er wurde also dieser Tage 90 Jahre alt. „Das war der Anlass, aber nicht der Grund für die Ausstellung“, sagt Dorthee Ifland, Leiterin des Bezirksmuseums. Den Mitarbeitern war seit lange bekannt, das Arbeiten von Schlicker im Kunstarchiv des Bezirksamts existieren. Man habe einfach die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, einen dem Bezirk tief verbundenen Künstler dem Publikum vorzustellen.

Die meisten Jahre seiner Kindheit und Jugend verbrachte Schlicker in einem Ort bei Leipzig. Nach der Kriegsgefangenschaft kehrte er in seine Heimat zurück, machte das Abitur und nahm ein Studium an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst auf. Von 1951 bis 1953 war er Meisterschüler von Max Lingner an den Deutschen Akademie der Künste in Berlin. In diese Zeit fielen auch seine Heirat und sein Umzug nach Biesdorf.

Ab 1954 arbeitete Schlicker als freischaffender Maler, Zeichner, Grafiker und Pressezeichner in Berlin. Er illustrierte Bücher und Theaterprogramme, zeichnete Bühnenbilder und Künstler an Berliner Theatern, unter anderem dem Berliner Ensemble, dem Deutschen Theater und an der Volksbühne. Er stellte unzählige Illustrationen für Berliner Tages- und Wochenzeitungen her, sei es für die Berliner Morgenpost im Westen oder die Berliner Zeitung im Osten der Stadt.

Schlickers Werk umfasst inzwischen rund 5000 Arbeiten. Neben seinen Auftragsarbeiten beschäftigte sich der Künstler mit Themen wie Landschaften, Architektur und Porträts. Persönliche Erlebnisse und Erfahrungen fließen mit Theatererlebnissen und Reiseeindrücken zusammen. Auch den anderen, den von Fantasie übersprudelnden Schlicker zeigen Bilder in der Ausstellung. Beispiele dieser Art sind Leihgaben des Künstlers.

„Motive werden miteinander verflochten, es entsteht eine manchmal surrealistisch anmutenden Bilderwelt“, schreibt Bezirksmuseumsmitarbeiterin Iris Krömling, von der die Ausstellung gestaltet wurde, Schlickers Bilder. „Fast unbewusst fließen Bildvorstellungen ein, die wie Traumvorstellungen menschlicher Leidenschaften und Verstrickungen wirken“, erläutert der Künstler. Schlicker lebt seit 1993 in Bad Pyrmont in Niedersachsen.

Die Ausstellung ist bis 16 November in Haus 2 des Bezirksmuseums, Alt-Marzahn 55, zu besichtigen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr. Kontakt unter ¿54 79 09 21.

Das Bild „Bauarbeiten“ (vorn) aus dem Jahr 1980https://media04.berliner-woche.de/article/2018/08/08/6/211586_XL.jpg?1533733867636 gehört zu den Werken aus dem Archivbestand des Bezirksamtes.  | Foto:  hari
Hanshermann Schlicker lebt inzwischen in Bad Pyrmont,  ist aber dem Bezirk nach wie vor verbunden. | Foto: Krömling
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 90× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 105× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.455× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.