Die langjährige Veranstaltungsleiterin des Freizeitforums, Karin Krause, geht in Rente

Karin Krause plante bis zum letzten Arbeitstag die Veranstaltungen im Freizeitforum. | Foto: hari
3Bilder
  • Karin Krause plante bis zum letzten Arbeitstag die Veranstaltungen im Freizeitforum.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Seit Ende April muss das Freizeitforum ohne seine langjährige Veranstaltungsleiterin auskommen. Karin Krause ist in Rente gegangen. Damit endete eine Ära für das Haus.

Karin Elisabeth Krause, wie sie mit vollem Namen heißt, hat seit der Eröffnung des Freizeitforums, Marzahner Promenade 55, im Jahr 1991 das Veranstaltungsmanagement in dem Haus geleitet. Sie war für alles zuständig, was die Organisation von Veranstaltungen betraf, von der Terminplanung und dem Soundcheck mit den Künstlern bis zum Kartenverkauf.

Im Juni 1955 in Thüringen geboren, kam sie im Alter von 20 Jahren nach Berlin und studierte an der Humboldt-Universität Wissenschaftsorganisation. Während der anschließenden Assistenzzeit lernte sie ihren Mann kennen und bekam zwei Töchter. 1983 bekam die Familie eine Neubauwohnung in Marzahn.

Sie wechselte von der Wissenschaft in die Praxis und nahm eine Stelle beim „Aufbaustab Freizeitforum“ an. Der war zunächst in einer Schule in Marzahn-Nord, dann im Schloss Biesdorf untergebracht und hatte rund 100 Mitarbeiter. Am dem Gebäudekomplex wurde mit der Jugendfreizeiteinrichtung „Fair“ 1987 der erste Bauabschnitt fertiggestellt. Das eigentliche Freizeitforum mit seinen Veranstaltungsräumen wurde 1991 eröffnet. Es war als das kulturelle Veranstaltungszentrum für die Großsiedlung Marzahn geplant. Nach der Wiedervereinigung wurde es zu dem Ort, wo besonders die Stars aus dem Osten weiterhin ihr Publikum fanden. Karin Krause hat ihnen allen die Hände geschüttelt, von Dagmar Frederic bis Jürgen Walter.  Gleichzeitig bemühte sie sich, das Veranstaltungsprogramm einem breiteren und jüngeren Publikum anzupassen.

Das Freizeitforum wurde 1998 vom Land an den Bezirk übergeben. Ab den Jahren 2001/02 war es akut von der Schließung bedroht. Dem finanziell klammen Bezirk fehlten die Mittel, um es in gewohnter Weise zu betreiben. „Damit begann auch für mich die schwerste Zeit und der absolute Tiefpunkt“, erinnert sie sich. Mitarbeiter und Freunde des FFM gründeten einen Verein, um es zu erhalten. Karin Krause wurde dessen Vorsitzende. 2003 wurde dennoch der Konzertbetrieb eingestellt. 2004/05 gab es für Kulturveranstaltungen gar kein Geld mehr.

Im Jahr 2004 bekam die Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) vom Bezirk die Verantwortung für das Freizeitforum übertragen. 2009 bis 2013 gab es längere Schließungen, beispielsweise der Schwimmhalle, während das Gebäude brandschutztechnisch aufgerüstet wurde. Im Februar dieses Jahres begann, wieder mit der Schwimmhalle, die schrittweise Sanierung des gesamten Hauses.

Als Einschnitt sieht Krause nach wie vor die unter Bürgermeister Stefan Komoß (SPD) 2015 vollzogene Umgestaltung der Mehrzweckhalle in eine Frauensporthalle. Dadurch ging Platz auch für Kulturveranstaltungen verloren. Auch die von Schul- und Sportstadtrat Gordon Lemm (SPD) angestrebte weitere Öffnung des FFM für Veranstaltungen von Schulen sieht sie skeptisch. „Die Besucherzahlen bei den Kulturveranstaltungen steigen weiter. Aber das scheint niemanden zu interessieren“, sagt sie.

Weitere Informationen gibt es aufwww.freizeitforum-marzahn.com.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 247× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.149× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.