Der Bezirk wächst rasant

Marzahn-Hellersdorf. Der Bezirk wächst schneller als bisher angenommen. Viel mehr Wohnungen, Schulen und Kitas als bisher geplant, werden gebraucht.

Nach der Senatsklausur Mitte Januar stellte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) die neue Bevölkerungsprognose für Berlin vor. Danach steigt die Zahl der Hauptstadtbewohner bis 2030 auf über 3,8 Millionen Einwohner. Die ansteigende Zahl von Migranten ist da noch nicht mitgerechnet.

Marzahn-Hellersdorf liegt mit 8,7 Prozent angenommenem Bevölkerungswachstum über dem Durchschnitt der Berliner Bezirke. Die Bevölkerung werde schon bis 2020 auf 266 000 und bis 2030 sogar auf 279 000 Einwohner ansteigen. Gegenwärtig hat Marzahn-Hellersdorf rund 257 000 Einwohner.

Die Prognose von 2011 ging noch davon aus, dass Marzahn-Hellersdorf bis 2020 rund 260 000 Einwohner haben werde. Bis 2030 sollten es 265 000 Einwohner sein. Diese Zahlen waren bis vor Kurzem noch Grundlagen aller Planungen. Und schon da war klar, dass der Bedarf an Wohnungen, Schulen, Kitas, Sportstätten und Grünflächen nicht gedeckt werden kann. Beispielswiese fehlten 19 Kitas, sieben Grundschulen und drei Oberschulen.

In der alten Prognose war der Senat noch davon ausgegangen, dass die Zahl der Einwohner von Siedlungsgebieten wie in Biesdorf weiter langsam wächst. Bei Großsiedlungen wie die in Marzahn wurde von einer Stagnation oder sogar Bevölkerungsschwund ausgegangen.

Der Senat irrte. Der Zuzug in die Großsiedlungen entwickelte sich besonders stark. Inzwischen herrscht Wohnungsknappheit. Die Kinder der zugezogenen jungen Familien drängen in die Kitas und Schulen.

Auf der Basis der alten Prognose ging Christian Gräff (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung, noch im Sommer 2015 davon aus, dass bis 2030 rund 8000 neue Wohnungen gebaut werden müssten und könnten. Die Flächen hierfür seien da, auch für die benötigten Schulen und Kitas.

Angesichts der neuen Prognose sieht er dringenden Handlungsbedarf. „Wir müssen unser Konzept grundlegend überarbeiten“, erklärt Christian Gräff. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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