Das Rathaus stoppt Planungsverfahren für ein Freibad am Elsensee
Das Bezirksamt hat das Planungsverfahren zu einem Freibad am Elsensee und für die Wasserskianlage eingestellt. Dieses Projekt war die letzte Hoffnung auf ein öffentliches Freibad im Bezirk. Nach der Schließung des Freibads Wernersee im Jahr 2002 gibt es keine offizielle Bademöglichkeit mehr. So werden die Bürger weiter mehr oder weniger geduldet im Butzer See, im Habermannsee oder im Biesdorfer Baggersee die Sommerfrische genießen müssen.
Bis in die 1990er-Jahre reicht die Idee zurück, aus dem Elsensee ein natürliches Freibad zu machen. So sollten die Kaulsdorfer Seen entlastet werden, die im Trinkwasserschutzgebiet liegen. Die Idee war jedoch bei den Parteien umstritten und Anwohner protestierten wegen des befürchteten Lärms. CDU und Bündnisgrüne lehnten die Freibad-Pläne von Angang an ab, die SPD schwenkte erst kurz vor den Wahlen 2009 auf die Seite der Gegner um. Einzig die Linke stand immer hinter dem Projekt.
Kritik an der Entscheidung des Bezirksamtes übt auch nur die Fraktion die Linke. Sie wirft dem Bezirksamt vor, das Verfahren mit unverständlichen Begründungen wie vagen Vermutungen und unbewiesenen Behauptungen zu beerdigen.
Der umweltpolitische Sprecher der Fraktion Frank Beiersdorff fordert vom Bezirksamt, "mit erhöhter Priorität an der Realisierung einer Freibadmöglichkeit im Bezirk zu arbeiten." Die jüngsten Vorschläge für ein Kombibad auf dem Gelände des Tierparks in Lichtenberg sind für die Fraktion kein Ersatz für ein Freibad im Bezirk. Vor allem würde so ein Spaßbad keine Entlastung am Habermannsee bringen. Fraktionschef Jürgen Dahler ergänzte, dass dann die Marzahn-Hellersdorfer weiter wie jedes Jahr in den Kaulsdorfer Seen - also im Trinkwasserschutzgebiet - baden gehen. Und Sozialstadträtin Dagmar Pohle (Die Linke) erinnert daran, dass es vor den Wahlen Versprechungen der SPD für ein Freibad gegeben habe.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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