25 Jahre Kinderkeller
Im Keller gut aufgehoben

Suzanne Stecher vom Kinderring bringt an der Decke des Kinderkellers eine 25 für die Feier an.  | Foto: hari
3Bilder
  • Suzanne Stecher vom Kinderring bringt an der Decke des Kinderkellers eine 25 für die Feier an.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Der Kinderkeller im Kulturhochhaus Marzahn an der Wittenberger Straße 85 wurde im März vor 25 Jahren eröffnet. Damit gibt es den Kinderkeller schon länger als das Kulturhochhaus.

Das Hochhaus gab es im März 1994 freilich auch schon. Der elfgeschossige Plattenbau wurde in den 1980er Jahren errichtet. Mit seiner nicht sanierten Fassade erinnert er an die Anfänge der Bebauung im Norden des Großsiedlungsgebietes von Marzahn. Dieses Gebiet ist seit Jahrzehnten ein soziales Problemgebiet mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit und Kinderarmut.

Der Kinderkeller gehört deshalb hier zu den Lichtblicken für Kinder, deren Eltern meist nicht das Geld haben, um großartige Freizeitaktivitäten zu bezahlen. Er bietet jeden Tag in der Woche mit anderen Schwerpunkten für Kinder attraktive Freizeitvergnügen. Am Montag beispielsweise Sport oder am Mittwoch gemeinsames Kochen. Es gibt hier Unterstützung bei der Erledigung der Hausaufgaben und andere Lernhilfen. Es wird experimentiert und in den Ferien werden Exkursionen gemacht, dabei andere Stadtteile von Berlin entdeckt. „Sonst habe die Kinder kaum große Möglichkeiten, mal etwas anderes als ihren Kiez zu sehen“, sagt Marina Bikadi vom Kinderring Berlin.

Bikadi leitet seit 1998 den Kinderkeller. Unter ihrer Leitung wurden auch die anderen Einrichtungen im Kulturhochhaus geschaffen wie das Hochhaus-Café. „Als der Kinderkeller eingerichtet wurde, war ich noch nicht hier. Aber aus Erzählungen weiß ich, dass es damals hier schlicht nichts für Kinder im Stadtteil gab“, sagt sie. Deshalb hätten das Bezirksamt zusammen mit dem Vermieter, der Degewo, den Hauskeller in einen Aufenthalts- und Spielort für Kinder umgebaut. Daran beteiligten sich auch Eltern in freiwilliger Arbeit.

Viel hat sich in dem Kinderkeller seitdem nicht geändert, außer dass der Fußbodenbelag ausgewechselt wurde und Möbel und neue Spielgeräte hinzukamen oder ausgetauscht und die Wände neu gestaltet wurden. Zuletzt war das im Juni 2017 als der Kinderkeller wegen Regenfällen unter Wasser gestanden hatte. „Da gab es sogar Überlegungen, den Keller zu schließen“, sagt Bikadi. Das sei aber schon wegen der Kinder nicht gegangen, die sich an diesen Ort gewöhnt haben.

Täglich besuchen rund 20 bis 30 Kinder aus der Nachbarschaft den Kinderkeller. Das sind naturgemäß andere Kinder als vor zweieinhalb Jahrzehnten und deren Zusammensetzung hat sich auch geändert. In den zurückliegenden Jahren sind immer mehr Flüchtlingskinder aus Staaten des Nahen Ostens hinzugestoßen. Auch das Freizeitverhalten von Kindern hat sich geändert. Viele Kinder daddeln heute lieber zu Hause am Computer oder am Handy als mit anderen Kindern zu spielen. „Bei uns sind Handys strikt verboten“, sagt Bikadi.

Zum 25. Geburtstag des Kinderkellers wird am Sonntag, 17. März, von 15.25 bis 18 Uhr gefeiert und zwar auf mehreren Etagen des Kulturhochhauses, Wittenberger Straße 85. So wird im Kinderkeller getanzt und gesungen und man kann sich Hände und Arme mit Henna-Tattoos bemalen lassen. Im Hochhaus-Café im Hochparterre gibt es eine Ausstellung mit Fotos aus den zurückliegenden 25 Jahren, für jedes Jahr eines und einen Kuchenbasar. In der 10. Etage gibt es zahlreiche Mitmachangebote und in der 11. Etage bietet die Spielplatzinitiative Marzahn unter anderem an, Töpfe mit Frühjahrsblumen zu bepflanzen.

Weitere Informationen gibt es auf www.kulturhochhaus-marzahn.de.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 246× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.148× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.