Aus der Tagebauwüste entsteht das Lausitzer Seenland
Die Flutung der früheren Tagebaue in der südlichen Niederlausitz im Dreieck zwischen Senftenberg, Hoyerswerda und Spremberg lässt das größte von Menschenhand geschaffene Seengebiet in Europa entstehen. Auf einer Fläche von rund 1300 Quadratkilometern verändert sich die Landschaft fast täglich. Bis 2016 soll die Flutung weitgehend abgeschlossen sein. Von den 23 Seen mit einer Fläche von 75 Quadratkilometern werden zehn in wenigen Jahren durch schiffbare Kanäle verbunden sein. Wo vor Jahren noch ein ganzer Berufszweig hart arbeitete, um an die begehrte Braunkohle zu kommen, können sich heute schon Urlauber an Stränden sonnen, surfen, segeln, radeln oder skaten. Auch Jet- und Wasserskisport liegen im Trend, ebenso wie Erlebnistouren mit dem Quad und Geländewagen durch Steppen, Wüsten und Canyons. Dazwischen lenken immer wieder Landschaftskunst und Zeugnisse der ehemaligen Industriekultur den Blick auf die wirtschaftliche und kulturelle Geschichte der Region. Der Niedergang eines Wirtschaftszweigs wurde hier zu einer Chance für Mensch und Natur, eröffnet Möglichkeiten, regt zu Ideen an, die teils schon umgesetzt werden. So zum Beispiel in Form von schwimmenden Häusern, Tauchschulen, einem Landeplatz für Wasserflugzeuge oder Spielstätten für Theateraufführungen oder Festivals. Ostern öffnet auch das Besucherzentrum Lausitzer Seenland wieder seine Pforten. Es befindet sich mit seinen ungewöhnlich gestalteten IBA-Terrassen in der Seestraße 100 in 01983 Großräschen. Dort erwarten den Besucher interessante Ausstellungen und alle wichtigen Informationen über das Lausitzer Seenland - nebst einem tollen Blick auf den ehemaligen Tagebau Meuro.
Anfahrt: Das Lausitzer Seenland mit dem Senftenberger See im Zentrum liegt südöstlich von Berlin. Mit dem Auto gehts über die A 13 bis zur Ausfahrt Klettwitz, dann über die L 55 und L 60 nach Senftenberg in etwa eineinhalb Stunden. Regionalbahnen fahren stündlich von Berlin Hauptbahnhof nach Senftenberg, die Fahrtzeit beträgt etwas über zwei Stunden.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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