Das Kloster Neuzelle steht für sakrale Pracht - und leckeres Bier
Es war der Meißener Markgraf Heinrich der Erlauchte, der 1268 die Klosteranlage am Ufer der Oder gründete, die heute als eine der wenigen vollständig erhaltenen in Europa gilt. Die Zugehörigkeit des Klosters zu Böhmen und Sachsen führte im 17. und 18. Jahrhundert zu einer vollständigen barocken Überarbeitung. Und so vermag sich heute das Auge des Betrachters, zumal vielleicht gewöhnt an märkische Kargheit und Geradlinigkeit, in der Stiftskirche St. Marien kaum satt sehen an der überbordenden Ornamentik, den sakralen Schmuckpfeilern, Gemälden und Figuren, dem optischen Zusammenspiel aus Marmor und Gold. Nachdem 1815 die Niederlausitz an Preußen fiel, wurde das Kloster säkularisiert, in ein preußisch-staatliches Stift Neuzelle überführt, schließlich im Jahre 1955 verstaatlicht. Nach der Wiedervereinigung förderte die Stiftung Stift Neuzelle des Landes Brandenburg die Wiederbelebung und Wiederherstellung des Klosters. Das lässt sich bei einer Besichtigung hervorragend erkunden. Neben den beiden Barockkirchen, dem Kreuzgang mit Museum und dem spätgotischen Klostergarten lohnt auch ein Besuch in der Klosterbrauerei. Deren Geschichte reicht zurück bis in das Jahr 1416, ihr feinliebliches, malzig-aromatisches dunkles Bier unter dem Namen "Schwarzer Abt" ist kulinarisches Zeugnis einer langen Brautradition.
Anfahrt mit dem Pkw aus Berlin kommend über die A 10 bis Abfahrt Frankfurt (Oder) Mitte, dann auf der B 112 über Eisenhüttenstadt nach Neuzelle. Mit der Bahn: Von Berlin Hauptbahnhof mit dem RE 1 nach Frankfurt (Oder), weiter mit dem RE 11 nach Neuzelle.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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