Zu Besuch in Wittenberg - in der Stadt Martin Luthers
Die erste Erwähnung fand 1174 statt, eine Urkunde vermerkt einen Grafen Thiedrich von Wittburg. Unter den Askaniern entwickelte sich Wittenberg im Mittelalter besonders gut. Albrecht II. verlieh am 27. Juni 1293 das Stadtrecht, seit 1354 gehörte das Marktrecht dazu. Wittenberg leistete sich eine feste Mauer, die die Stadt 1429 vor dem Überfall durch die räuberischen Hussiten bewahrte. Friedrich der Weise gründete 1502 die Universität Wittenberg. Die Stadt wurde zum Anziehungspunkt für das gebildete Bürgertum. Die Buchdruckerkunst entwickelte sich. All das mag dazu beigetragen haben, dass Martin Luther 1508 nach Wittenberg kam. Am 31. Oktober 1517 schlug Luther seine 95 Thesen am Portal der Schlosskirche an. Eine Metallplastik an der Thesentür des Gotteshauses erinnert heute daran. Seinerzeit wurde Wittenberg als das Rom der Protestanten bezeichnet.Erhebliche Teile der historischen Innenstadt von Wittenberg sind Fußgängerzone. Am Markt gibt es ein Bronzemodell der Stadt, an dem sich auch Blinde die historischen Bauten ertasten können.
Sehenswert sind natürlich die Schlosskirche als Ort des Thesenanschlags, die Stadtkirche St. Marien als Predigtstätte von Luther, das Wohnhaus des Reformators und die Cranachhäuser. Vom 31. Oktober bis 2. November lädt die Stadt zum Reformationsfest mit Marktspektakel in der Innenstadt ein.
Ein Extratipp etwas abseits des Historischen ist die Hundertwasser-Schule in der Schillerstraße 22a. Die alte Plattenbauschule aus DDR-Zeit wurde 1999 nach Plänen Friedensreich Hundertwassers umgestaltet und renoviert.
Mit dem Auto braucht man über die A 9 für 125 Kilometer gut 90 Minuten. Mit dem Regionalexpress kommt man alle zwei Stunden vom Berliner Hauptbahnhof in 70 Minuten in die Stadt Luthers.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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