Den Führerschein fürs Motorrad nachholen

Autofahranfänger können sich oft nicht auch noch den Motorradführerschein leisten, viele holen die Biker-Lizenz später nach. | Foto: Andrea Warnecke
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Früher machten viele Fahranfänger die Führerscheine für Auto und Motorrad gleichzeitig. Heute sei das schlicht zu teuer, sagt Rainer Zeltwanger vom Bundesverband deutscher Fahrschulunternehmen (BDFU).

Für die Pkw-Fahrerlaubnis würden selbst im besten Fall mindestens 1700 Euro fällig. "Der Motorradführerschein der Klasse A kostet noch einmal dasselbe." Das nötige Kleingeld für den zweiten Führerschein ist daher oft erst nach einigen Berufsjahren verfügbar. Wer sich dann den Traum vom Zweiradfahren verwirklicht, sollte allerdings nichts überstürzen, warnt Achim Kuschefski, Leiter des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz). Bei der Suche nach einer Fahrschule gilt es zum Beispiel, nicht nur auf die Preise zu achten. "Der Ausbilder sollte eine hohe Affinität zum Motorradfahren haben", betont Kuschefski.Zeltwanger gibt zu bedenken: "Bis auf die Funkverbindung sind Fahrschüler auf dem Motorrad sich selbst überlassen, und Fehler können lebensgefährliche Folgen haben." Deshalb bräuchten Motorradneulinge einen besonders guten Coach, der sie in den Fahrstunden nicht überfordert, ihnen aber auch nicht zu wenig zutraut.

Neben dem Fahrlehrer müssen Führerscheinanwärter auch mit der Trainingsmaschine gut klarkommen. Größe und Gewicht des Motorrads sollten zum Schüler passen. Idealerweise stehen in der Fahrschule mehrere Motorräder zur Auswahl. Fahrschulen müssen ihrer Zweiradkundschaft außerdem Schutzkleidung von Kopf bis Fuß zur Verfügung stellen. Für die Fahrausbildung sollten laut Zeltwanger regulär mindestens vier bis sechs Wochen Zeit eingeplant werden.

Zwar kennen routinierte Autofahrer die Verkehrsregeln idealerweise aus dem Effeff, für die Erweiterung ihrer Fahrerlaubnis müssen sie aber trotzdem zehn Pflichteinheiten Theorieunterricht je 45 Minuten absolvieren. Im Praxisteil sind insgesamt zwölf Sonderfahrten über Landstraße, Autobahn und bei Nacht vorgeschrieben. "Zu den Pflichtfahrten kommen noch weitere Fahrstunden hinzu. Wer vorher nur Auto gefahren ist, darf nicht unterschätzen, wie viel Zeit es braucht, sich an ein Zweirad zu gewöhnen", sagt Zeltwanger.

Nach bestandener Prüfung will natürlich kein frisch gebackener Biker lange abwarten - ein eigenes Motorrad muss her. "Für Anfänger eignen sich am besten Allrounder und Naked Bikes mit etwa 600 Kubikzentimetern Hubraum und ABS-Bremsen", empfiehlt Kuschefski. Handhabung und Sitzposition seien bei diesen Mittelklassemaschinen in der Regel sehr einsteigerfreundlich.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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