Die Option auf teuer: Das Geschäft mit den Auto-Extras

Radio an Bord: Bei Kleinstwagen ist das nach Auskunft von Toyota Deutschland keine Selbstverständlichkeit. | Foto: Toyota
3Bilder
  • Radio an Bord: Bei Kleinstwagen ist das nach Auskunft von Toyota Deutschland keine Selbstverständlichkeit.
  • Foto: Toyota
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Das Phänomen ist bekannt: Ein Auto in der Basisvariante scheint vergleichsweise erschwinglich, doch mit den gängigsten Extras wie einem Radio oder einer Klimaanlage stehen schnell ein paar Tausend Euro mehr auf der Rechnung. Auch wenn die Serienausstattung mit den Jahren immer umfangreicher geworden ist: Herstellern versprechen die Optionslisten ein gutes Geschäft.

"Sicherheitssysteme wie ESP, die Klimaautomatik oder elektrische Fensterheber waren früher in der Mittelklasse alles andere als selbstverständlich", sagt Audi-Sprecher Josef Schloßmacher. Trotzdem geben die Hersteller immer wieder Kaufanreize mit neuen Extras. "Denn an der Grundausstattung wird nichts verdient, bei den Extras hingegen sind 20 bis 30 Prozent Marge drin", sagt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Geldbringer seien etwa Assistenzsysteme wie Einparkhilfe oder Spurassistent.

Schnell sind auf der Ausstattungsliste Häkchen gesetzt, die einen Aufschlag von einigen Tausend Euro bedeuten, besonders bei Autos höherer Fahrzeugklassen. Das Marketing der Hersteller sei klar nach der Zahlungsbereitschaft der Kundschaft ausgerichtet, sagt Dudenhöffer.

Einen umgekehrten Marketingtrick haben sich die Autohersteller bei kleineren Modellen einfallen lassen. Diese werden in der Basisversion oft ohne aufwendige Ausstattung relativ "nackt" angeboten, was den Grundpreis senkt. "Man wird letztlich über den Basispreis wahrgenommen, deshalb werden viele Kleinstwagen auch ohne Radio angeboten", bestätigt Thomas Heidbrink von Toyota. Dass die Kunden eines Aygo, Renault Twingo, VW Up oder Dacia Sandero ihren Wagen dann doch mit Radio bestellen, liegt im Kalkül der Hersteller.

Daneben ist ein Trend zu Ausstattungspaketen zu beobachten. Hier werden Extras kombiniert, was zwar in der Summe auf dem Papier einen Rabatt bedeutet, bei genauerer Betrachtung nach Meinung Dudenhöffers aber unnötige Mehrkosten verursachen kann: "Diese Kombinationen führen schnell dazu, dass der Kunde am Ende doch wieder mehr kauft, als er eigentlich wollte." Ob und wann ein Extra in die Basisausstattung einfließt, entscheiden die Hersteller je nach Modell, Käufergruppe und Marktumfeld. Generell auf weniger auswählbare Einzelextras setzen die japanischen Hersteller, die zumeist drei Ausstattungsvarianten für den deutschen Markt anbieten.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 787× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 791× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 482× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 960× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.869× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.