Holztisch richtig aufarbeiten

Häufig beanspruchte Holzmöbel sehen schnell abgenutzt aus, wenn die Oberfläche nicht den Anforderungen genügt.

Ein Tisch wird etwa im täglichen Gebrauch stark strapaziert und sei daher besser lackiert, heißt es in dem neu aufgelegten Ratgeber "Möbel kaufen - Qualität erkennen" von der Stiftung Warentest und der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel. Ein Bücherregal hingegen könnte gut mit Öl behandelt werden. Zwar ist die Oberfläche dann empfindlicher - sie hat in der Regel aber auch weniger auszuhalten. Verbraucher, die bereits beim Kauf an die spätere Verwendung eines Holzmöbels denken, haben später länger Freude an dessen natürlichen Eigenschaften.

Naturprodukte sind vornehmlich aus Rohstoffen wie Ölen, Wachsen und Naturharzen hergestellt. Damit sind sie aus ökologischen Gesichtspunkten im Vorteil, allerdings haben sie nicht sehr beständige Oberflächen. Sie sollten daher nicht an Stellen eingesetzt werden, die viel strapaziert werden. Gut sind sie hingegen dort, wo eine geschützte, aber naturbelassene Oberfläche gewünscht wird, etwa bei Möbeln aus Massivholz.

Unter den widerstandsfähigeren Lacken gibt es viele Produkte mit unterschiedlicher Zusammensetzung: Wasserlacke haben einen geringen Anteil von organischen Lösemitteln. Er liege bei deutlich unter zehn Prozent. Damit bearbeitete Holzmöbel behalten ihren optischen Charakter, zugleich ist die Widerstandsfähigkeit aber gut bis sehr gut. Sie werden verwendet für Stühle sowie für Küchen-, Büro- und Schulmöbel.

UV-Lacke härten durch Wärme in Sekundenschnelle chemisch aus. Dadurch werde das Holz besonders umweltschonend lackiert. Der Film sei extrem widerstandsfähig und wird daher für Wohn- und Büromöbel sowie für die industrielle Beschichtung von Parkettböden genommen. Klaviere und Flügel werden gerne mit Polyesterlacken überzogen. Sie erzeugen eine dicke, kunststoffähnliche Lackschicht, die kratz- und abriebfest ist.

Polyurethan-Acryl-Lacke schützen das Holz gut vor Abrieb, Schläge und Kratzer. Außerdem halten sie gut Chemikalien und Haushaltsreinigern stand. Häufig finde man diese Lacke an Küchen- und Wohnzimmermöbel. Nitrolacke sind kratzfest und resistent gegen Alkohol. Kleine Schäden lassen sich in dem Material leicht ausbessern. Aber: Diese Lacke werden den Angaben zufolge immer weniger für Möbel verwendet, denn ihr Anteil organischer Lösemittel ist vergleichsweise hoch.

Literatur: Doris Distler: "Möbel kaufen - Qualität erkennen", Stiftung Warentest, 4. Auflage, 2014, 224 Seiten, 16,90 Euro, ISBN: 978-3-86851-099-7.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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