Erster U5-Tunnel fertig / Bohrmaschine wird zerlegt und zum Start gebracht
In zwei spektakulären Nachtfahrten haben Spezialisten der Transportfirma DB Schenker am 22. und 23. Juli vier insgesamt 160 Tonnen schwere Teile für den neuen Schildmantel und das neue Schneidrad vom Westhafen zum Marx-Engels-Forum gebracht. Nachdem die 700 Tonnen schwere und 75 Meter lange Tunnelmaschine die erste U5-Röhre gebohrt hat, wird die rollende Fabrik auseinander gebaut und zurück zum Startschacht gebracht.
Dort wird sie wieder zusammengebaut, um sich ab Oktober zum zweiten Mal 1617 Meter unter Spree und Lindenboulevard zum Brandenburger Tor zu wühlen. Insgesamt hat Bärlinde vollautomatisch 1073 Tübbingringe, wie die runden Röhrenwände heißen, verlegt. Bis zu 20 Meter pro Tag hat das Stahlmonster geschafft. Das gigantische Schneidrad und den Schildmantel kann man nicht durch die fertige Röhre zurückziehen, weil der Durchmesser mit 6,70 Metern etwa einen Meter größer ist als die gebaute Betonröhre für die U-Bahn. Der alte Schildmantel von Bärlinde bleibt für immer in der Erde vor der Wand zum U-Bahnhof Brandenburger Tor, die im kommenden Frühjahr durchbrochen werden soll. Das Schneidrad müssen Spezialisten herausschweißen und verschrotten.
In den kommenden Wochen bekommt Bärlinde im Startschacht am Marx-Engels-Forum den neuen Bohrkopf. Das Schneidrad mit Schälmessern und Steinbrecher ist das Maul des Tunnelbohrers S-788, wie der 2000 PS starke Bohr- und Verlegeroboter der schwäbischen Firma Herrenknecht korrekt heißt. Sieben Mann Besatzung arbeiten auf dem stählernen Riesenmaulwurf.
Ab 2019 soll die U5 vom Osten umsteigefrei ins Regierungsviertel und zum Hauptbahnhof führen. Für den Lückenschluss zwischen Alex und Brandenburger Tor werden drei neue Bahnhöfe gebaut. Umfangreiche Informationen mit Bautagebuch, Animationen und Webcams gibt es im Internet unter www.bvg.de/u5.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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