Geschäfts- und Wohnhaus Alea 101 ist fertig
Mehr Mitte geht nicht. Mit diesem Slogan werden die Nobelwohnungen angeboten, die direkt unterm Fernsehturm liegen. Und tatsächlich können die Mieter in ihren Glaspalästen behaupten, wirklich mittendrin zu sein. Einige der insgesamt 14 Wohnungen auf den zum Fernsehturm und zum Roten Rathaus ausgerichteten Seiten sind bereits bezogen.
Fünf Wohnungen in den zwei oberen Etagen über dem Geschäftshaus sind aber noch zu haben. Im Internet werden sie für 15 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter angeboten. Die bis zu 185 Quadratmeter großen Wohnungen gruppieren sich um einen von Landschaftsarchitekten gestalteten Innenhof mit viel Grün, Bänken und kleinem Spielplatz. In dem geschlossen Dachidyll ist vom Großstadtlärm nicht viel zu hören.
Auf der Sonnenliege kann man steil zur Fernsehturmkugel emporschauen. Allerdings unter ständiger Beobachtung. Denn auch die Besucher der Panoramaetage werden ihre Freude dabei haben, dem Treiben auf dem Sonnendeck des Alea 101 zu Füßen des Turmriesen zuzuschauen.
Wie Nicole Schaefer von der Immobilienfirma Redevco, die als Schwesterunternehmen der Modekette C&A das 90 Millionen Euro teure Alea 101 zwischen Fernsehturm und Cubix-Kino gebaut hat, sagt, werden für die zum Bahnhof hin ausgerichteten Büroetagen noch Mieter gesucht. Die Laden- und Restaurantetagen vom Basement bis in das zweite Obergeschoss sind hingegen alle weg.
Am 18. September hat mit dem Olymp & Hades Modeladen das letzte Geschäft eröffnet. Hauptmieter auf drei Etagen ist die deutschlandweit größte Filiale von TK Maxx. Das sogenannte Off-Price-Kaufhaus bietet Marken- und Designerbekleidung zu Schnäppchenpreisen. Zu den Alea-Mietern gehören auch AktivSchuh mit der Marke ShoeCity, Berlin Coffee, La Luna Holding, Maho Gastronomie, Medea, das Restaurant Vapiano sowie der erste deutsche Konzeptladen der französischen Süßwarenkette La Cure Gourmande, wie Redevco mitteilt.
Das Haus der C&A-Schwester Redevco steht exakt auf dem Grundstück, auf dem 1911 das erste C&A-Modehaus Deutschlands eröffnet wurde. Das Kaufhaus der 1841 von Clemens und August Brenninkmeijer gegründeten Modekette C&A gab es bis 1949. Nach dem Krieg übernahm die DDR-Handelsorganisation HO das Haus, das 1974 abgerissen wurde. Nach der Wende wurde das Grundstück an die Eigentümer rückübertragen. Das neue Geschäftshaus trägt den Namen Alea 101, "weil 2012, genau 101 Jahre nach Eröffnung des C&A-Kaufhauses, Baustart war", erklärt Nicole Schaefer die Rechenformel: 1911+101=2012. Alea ist der lateinische Begriff für Würfel.
Hintergrund: Einkaufen auf vier Ebenen
Das 60 mal 60 Meter große Gebäude an der Rathausstraße Ecke Gontardstraße hat das Berliner Architektenbüro Sauerbruch Hutton entworfen, das 2009 einen Realisierungswettbewerb der Senatsbauverwaltung gewonnen hatte. Der Glaspalast erinnert in seiner Form an einen Zauberwürfel. Die Glasfassaden in den Geschäftsetagen haben bunte Fensterflächen in dunklen Blau, Grün- und Rottönen. Das dritte und vierte Obergeschoss darüber für die Wohnungen und Büros ist wie bei einem Drehwürfel leicht verdreht. Insgesamt erstrecken sich vier Einkaufsebenen vom Untergeschoss bis zur zweiten Etage. Das Erdgeschoss ist etwas zurückgesetzt und hat runde Ecken.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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