U2 bleibt im Pendelbetrieb
Strecke auf unbestimmte Zeit teilgesperrt

Seit mehr als drei Monaten herrscht Pendelverkehr auf der U-Bahn-Linie 2. Weil der Bau eines Hochhauses am Alex für Tunnelschäden sorgte, ist die Strecke teilgesperrt. Und dabei bleibt es auch für unbestimmte Zeit.

Pendelverkehr, lästiges Umsteigen, Wartezeiten: Zwischen Senefelderplatz und Klosterstraße fährt die U2 seit Monaten nur eingleisig. Grund für die Teilsperrung ist die Baustelle eines Hochhauses auf dem Alexanderplatz. Die brachte die U2 offenbar aus dem Takt. Am U-Bahn-Tunnel Alexanderplatz bildeten sich Risse und der unterirdische Bahnhof sackte um einige Zentimeter ab. Die Technische Aufsichtsbehörde Berlin und die BVG zogen deshalb im Oktober die Notbremse. Das Immobilienunternehmen Covivo stoppte seinerseits die Bauarbeiten für das Hochhaus und einigte sich mit der BVG auf ein Sanierungskonzept für den Tunnel. Ab Februar 2023 sollten die Züge möglichst wieder regulär fahren – so die Hoffnung.

Doch inzwischen wird gar kein Termin mehr genannt. Das hat der FDP-Abgeordnete Felix Reifschneider auf Nachfrage im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses erfahren. „Oh weh, die Teilsperrung der U2 am Alex besteht auf unbestimmte Zeit fort“, twitterte Reifschneider nach der Sitzung. „SenUMVK konnte keine zeitliche Perspektive nennen.“ Auch die BVG kann nicht sagen, wann die U2 wieder Fahrt aufnimmt. Sprecher Jannes Schwentu teilte dazu auf Nachfrage Mitte Dezember mit: „Derzeit befindet sich die BVG in enger Abstimmung mit dem Bauherrn des Hochhausbauprojekts zu bautechnischen Möglichkeiten, den Bahntunnel der U2 in Richtung Pankow zu stabilisieren.“ Ein geeignetes Verfahren wäre demnach, den rissigen Tunnelteil mit Zement zu „unterspritzen“. „Parallel hat die BVG in den vergangenen Wochen das Tunnelbauwerk bereits vorsorglich verstärkt. Das Bauwerk ist dadurch statisch zusätzlich gesichert.“

Covivio bestätigt erste Maßnahmen am Tunnel. Man arbeite nun „mit der BVG, allen beteiligten Unternehmen und zuständigen Behörden mit Hochdruck daran, die Ausführungsplanung zur Sanierung und Sicherung des Tunnels zu realisieren“, so Sprecherin Barbara Lipka. Aufgrund der vielen Beteiligten, wechselseitiger technischer Abhängigkeiten und hoher Sicherheitsstandards sei die Abstimmung und Durchführung von Maßnahmen arbeitsintensiv.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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