Fischtreppe an der Fischerinsel
Wasserstraßen-Neubauamt baut neues Wehr am Mühlendamm

Das alte Wehr unter der Mühlendammbrücke kommt weg und wird inklusive einer neuen Fischtreppe 200 Meter östlich direkt neben der Mühlendammschleuse neu gebaut. | Foto: Dirk Jericho
4Bilder
  • Das alte Wehr unter der Mühlendammbrücke kommt weg und wird inklusive einer neuen Fischtreppe 200 Meter östlich direkt neben der Mühlendammschleuse neu gebaut.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Direkt neben der Mühlendammschleuse soll ein neues Wehr gebaut werden. Für das angrenzende Hochhaus auf der Fischerinsel wird es dann lauter.

Im Bezirksamt Mitte liegen noch bis 20. Juni die sogenannten Planfeststellungsunterlagen für das Bauvorhaben „Herstellung der Ökologischen Durchgängigkeit einschließlich Ersatzneubau des Wehres Mühlendamm, Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) - km 0,020 bis km 0,310“ aus. Die Anwohner haben in dieser Zeit die Gelegenheit, Einsprüche einzulegen. Denn der Bau des neuen Wehres direkt neben der Mühlendammschleuse wird die Geräuschkulisse verändern. Wasser, das dort flussabwärts fließt, macht Lärm. Das Wasserstraßen-Neubauamt will mit technischen Mitteln wie Metallplattenabdeckungen dafür sorgen, dass das Wehr so leise wie möglich bleibt.

Bisher befindet sich das zwischen 1936 und 1940 errichtete Wehr direkt unter der Mühlendammbrücke auf der südlichen Seite des Spreearms. Dort ist es wegen der breiten Magistrale oben drüber sowieso sehr laut. Die Geräusche stören niemanden, weil die Brücke wie eine Abdeckung wirkt. Der jetzt geplante Neubau wird jedoch 200 Meter stromauf des alten Wehres auf Höhe der Schleuse errichtet – direkt vor dem Hochhaus Fischerinsel 2.

Bauzeit: zwei Jahre

Der Neubau soll 2021 starten und wird sich über zwei Jahre hinziehen. Das Bauwerk zur Regulierung des Wasserstandes ist nicht ganz problemlos zu errichten. Die Baugrube muss so hergestellt werden, dass immer Wasser über das Wehr ablaufen kann, sagt Wolf Laule vom Wasserstraßen-Neubauamt Berlin sagt. Bei Hochwasser wird das Wasser zum Teil über das Wehr Kupfergraben vor dem Auswärtigen Amt umgeleitet. Weil dieses Wehr nicht unendliche Mengen abführen kann, muss das Mühlendamm-Wehr immer in der Lage sein, Wasser durchzulassen. Bei extremem Hochwasser gibt es zudem Szenarien, das Wasser komplett über die Wehr-Baustelle zu leiten.

Der notwendige Neubau des Mühlendamm-Wehres (Kosten liegen im einstelligen Millionenbereich) soll auch den Fischen in der Spree zugute kommen. Hinter der Formulierung „ökologische Durchgängigkeit“ verbirgt sich der Einbau einer sogenannten Fischaufstiegsanlage. Fische ziehen zum Laichen stromaufwärts. Für Lachse und Forellen sind die Wehre unüberwindbar, so dass sie nicht weiterkommen und nicht ablaichen können. Fischtreppen erlauben es den Tieren, dass sie den Höhenunterschied überwinden können. Das Wasser wird durch Schlitze so geleitet, dass die Fische Stück für Stück nach oben kommen. Durch den Fischlift sollen auch Kleintiere wie Krebse die Möglichkeit bekommen, das Gewässersystem zu erschließen. Wegen der Wehre gibt es zwischen der Schleuse Charlottenburg und der Schleuse Mühlendamm kaum Fische.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.976× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.