Grüner Star entwickelt sich langsam

Ab dem 40. Lebensjahr alle vier Jahre: Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen helfen, ein Glaukom beizeiten zu erkennen. | Foto: Berufsverband der Augenärzte e.V.
  • Ab dem 40. Lebensjahr alle vier Jahre: Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen helfen, ein Glaukom beizeiten zu erkennen.
  • Foto: Berufsverband der Augenärzte e.V.
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Am Anfang ist es oft nur ein kleiner blinder Fleck im Sehfeld, dem die Betroffenen wenig Beachtung schenken. Das ist fatal: Wird ein Glaukom, auch als Grüner Star, bekannt, nicht beizeiten erkannt und behandelt, kann es zur Erblindung führen.

Knapp eine Million Menschen sind in Deutschland laut dem Berufsverband der Augenärzte (BVA) von einem Glaukom betroffen. Bei einem Glaukom sind die Nervenfasern und Nervenzellen des Sehnervs sowie der Netzhaut geschädigt. Dem Betroffenen kommt es vor, als sei ein Teil des Blickfeldes wie ausradiert. Die Krux: Er merkt solche Ausfälle anfangs kaum, denn sie treten schleichend und zunächst am äußeren Gesichtsfeld auf. "Das Gehirn füllt die Lücken des Bildes auf", erklärt Prof. Hans Hoerauf vom BVA. Mit der Zeit werden die Ausfälle aber immer größer.

Hauptgrund für den Grünen Star ist ein erhöhter Augeninnendruck. Das Risiko nimmt mit dem Alter zu. Einst sah man allein den erhöhten Augeninnendruck ab 21 mmHg als Auslöser. Das gilt heute als überholt. Denn auch Patienten, die einen Druck unterhalb dieser Grenze haben, erkranken an einem Glaukom. Und ein Teil der Menschen, die einen höheren Wert haben, entwickeln kein Glaukom.

"Wachsam sollte man auch sein, wenn Verwandte ersten oder zweiten Grades wie Eltern, Geschwister oder Großeltern unter einem Glaukom leiden", erklärt Hoerauf. Auch stark Kurzsichtige ab minus fünf Dioptrien sind gefährdet, ebenso Diabetiker.

"Jeder Mensch sollte ab dem 40. Lebensjahr alle vier Jahre die Glaukom-Früherkennung beim Augenarzt wahrnehmen", rät Hoerauf. Wer familiär vorbelastet sei, sollte den Check-up ab dem 30. Lebensjahr einmal im Jahr machen lassen. "Es ist im eigenen Interesse, ein Glaukom so früh wie möglich zu erkennen", sagt Angelika Ostrowski vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband.

Denn wird ein Grüner Star nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können die Schäden am Sehnerv fortschreiten und bis zur Erblindung führen. Sind bereits Schäden entstanden, können sie nicht geheilt werden - aber die Chancen sind gut, der Erkrankung Einhalt zu gebieten. Behandelt wird das Glaukom mit Augentropfen, mit denen der Augeninnendruck gesenkt wird. Wirkstoffe sind Prostaglandine, Carboanhydrasehemmer oder Betablocker. Je nach Patient werden Wirkstoffe auch kombiniert.

Viele Patienten reagieren allergisch auf Wirkstoffe beziehungsweise Konservierungsstoffe in den Mitteln. Es kommt außerdem vor, dass trotz des probaten Mittels der Augeninnendruck dennoch nicht sinkt. Manch einer tropft unwissend falsch. "Man sollte den Augenarzt bitten, es einem zu zeigen", rät Ostrowski. Augenarzt Hoerauf empfiehlt: "Nach dem Tropfen sollte man eine halbe Minute nicht mit den Augen blinkern, sondern die Augen am besten schließen." Wirken die Medikamente nicht ausreichend, kann eine Operation erwogen werden.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 829× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 818× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 514× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.007× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.901× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.