Senioren sollten sich impfen lassen
Der Virus wird durch Zecken übertragen und kann im schlimmsten Fall zu einer Gehirnhautentzündung führen, erklärt Jan Leidel, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch Institut (RKI). Empfehlenswert ist eine Immunisierung, wenn Senioren in Risikogebieten für FSME wohnen oder dort häufig Urlaub machen. Vor allem in Süddeutschland ist das Risiko hoch.
Der Virus wird durch Zecken übertragen. Entgegen der gängigen Meinung lassen die sich nicht von Bäumen auf Menschen fallen. Meist sitzen sie in langem Gras oder in Sträuchern. Nach Wanderungen in Risikogebieten empfiehlt Leidel, sich gut abzusuchen. Wer eine Zecke entdeckt, rückt ihr besser nicht mit Hausmittelchen wie Kleber oder Öl zu Leibe: Im Todeskampf gibt die Zecke dann nämlich noch mehr von dem Erreger in den Körper ab. Besser sei, die Zecke mit einer Pinzette nah an der Haut zu packen und gerade herauszuziehen.
Die Grundimmunisierung gegen FSME erfordert drei Impfungen. Die zweite Dosis spritzt der Arzt zwischen ein bis drei Monate nach der ersten Impfung, die dritte je nach Impfstoff entweder fünf bis zwölf oder neun bis zwölf Monate später. Schon nach der zweiten Impfung besteht in der Regel ein Schutz für kurzfristig geplante Reisen. Wann eine Auffrischung erfolgen muss, hänge vom Alter ab, erklärt Leidel. Für unter 60-Jährige wird sie alle drei bis fünf Jahre empfohlen, für über 60-Jährige grundsätzlich alle drei Jahre, weil der Impfschutz bei ihnen kürzer halte.
Eine Infektion macht sich unterschiedlich bemerkbar: "Nicht alle Erkrankungen an FSME sind gefährlich", sagt Leidel. Bei 70 Prozent der Betroffenen wird der Körper sogar alleine mit dem Virus fertig, ohne dass sie etwas davon spüren. 30 Prozent bekommen Fieber und haben Kopfschmerzen, dann klingen die Symptome wieder ab. Bei nur 10 Prozent kommen die Beschwerden noch einmal wieder. Bei ihnen kann es zu einer Entzündung der Hirnhaut und des Rückenmarks kommen.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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