Naturkundemuseum zeigt Highlights seiner Sammlung
Gorilla Boby ist wohl die bekannteste Dermoplastik im Naturkundemuseum. Der erste Gorilla im Zoologischen Garten wurde nach seinem Tod 1935 von den Präparatoren Karl Kaestner und Gerhard Schröder mit einer eigens entwickelten Konservierungstechnik meisterhaft präpariert. Die lebensechte Plastik fasziniert noch heute die Besucher des Naturkundemuseums. Boby ist natürlich Teil der neuen Präparationsausstellung, zu der auch viele weitere Dermoplastiken aus dem derzeit in Renovierung befindlichen Huftiersaal gehören.
In der 200-jährigen Geschichte des Museum war es schon immer Tradition, interessante Tiere, die in Zoos und Tiergärten verstorben sind, zu präparieren und nachfolgenden Generationen für Forschungs- oder Bildungszwecke zur Verfügung zu stellen. Die Präparatoren des Museums räumen regelmäßig Titel bei der Weltmeisterschaft der Präparatoren ab. Die beeindruckenden Präparate werden ab 15. Juli in der neuen Ausstellung vereint. Dazu gehören neben Gorilla Bobby auch überlebensgroße Insektenmodelle und historische Huftierdermoplastiken. Beeindruckend ist ein aus Sammlungsmaterial nachgebautes kubanisches Korallenriff, das aus mehr als 400 Einzelobjekten besteht.
Im Zuge der denkmalgerechten Sanierung des Museums bis 2030 werden im derzeitigen Bauabschnitt neue Ausstellungen entwickelt. Das Museum will den Besuchern weitere Schätze aus seinen riesigen Sammlungen zugänglich machen. In den nicht öffentlichen Sälen und Kellern lagern über 30 Millionen Sammlungsobjekte - tonnenweise Saurierknochen, Mineralien und tausende präparierte Tiere. Wissenschaftler aus der ganzen Welt kommen in die Invalidenstraße, um mit den Objekten zu forschen.
Mit dem jetzt begonnenen Bauabschnitt geht das Museum für Naturkunde einen weiteren Schritt in Richtung neuem Verständnis von Forschungsmuseen. "Unser Ziel ist es, das aufregendste Naturkundemuseum der Welt zu werden", sagt Generaldirektor Johannes Vogel.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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