Mozart, Mendelssohn und Mambo
Young Euro Classic im Konzerthaus
„Young Euro Classic“ kehrt mit kleineren Orchestern auf die große Bühne des Konzerthauses Berlin zurück – mit einem breiten Panorama von Klassik bis Moderne. Ausgewählte Konzerte des beliebten Festivals werden live auf den Gendarmenmarkt übertragen.
Young Euro Classic 2021 steht in den Startlöchern und präsentiert im Konzerthaus Berlin vom 30. Juli bis zum 15. August eine europäische Auswahl hervorragender Jugendorchester. Im vorigen Jahr fiel das Festival mit Ensembles von Usbekistan bis Uruguay wegen der Corona-Pandemie komplett ins Wasser. Nun kehrt es zurück. Wenn auch geschrumpft, denn die Konzerte dauern maximal 70 Minuten, und auf der Bühne im Konzerthaus dürfen maximal 60 Musiker Platz nehmen. Gewaltig besetzte Orchesterwerke von Strauss, Mahler oder Strawinski sind darum nicht zu hören. Stattdessen kehren die Jugendorchester zu klassisch-romantischen Stücken zurück und interpretieren beispielsweise Mozart, Mendelssohn und Philip Glass auf neue Art.
Den Auftakt macht am 30. Juli ein deutsch-französisches Jugendorchester mit Mitgliedern aus dem Bundesjugendorchester und dem Orchestre Français des Jeunes. Das Eröffnungsprogramm mit Werken von Rameau, Gossec, Mendelssohn-Bartholdy und Carl Philipp Emanuel Bach spannt einen raffinierten musikalischen Bogen von Paris nach Berlin. Der Vorhang hebt sich um 20 Uhr. Bis zum 15. August folgen im Konzerthaus abendliche Auftritte der Jugendorchester aus Spanien, Portugal, Griechenland, Russland, Schweden, Niederlande, Österreich und Rumänien. Alle Ballettfreunde kommen mit dem Bundesjugendballett auf ihre Kosten, und Freunde des Big-Band-Sounds dürfen sich auf das Ensemble Jong Metropole freuen. Auch die geliebte Reihe „Klassik meets Jazz“ setzt das Festival fort. Ein besonderes Bonbon hebt sich Young Euro Classic für das Abschlusskonzert am 15. August auf. Mit dem Orquesta del Lyceum de la Habana hat ein ehrgeiziges, junges Orchester den weiten Weg aus Kuba gewagt, um europäische Klassik und lateinamerikanisches Temperament ins Konzerthaus zu bringen. „Mozart y Mambo“ heißt das Motto der symphonischen Gipfelstürmer.
Wer fürs Konzerthaus keine Karte hat, muss auf das Festival nicht verzichten. Vom 5. bis 9. August werden die Konzerte live auf den Gendarmenmarkt übertragen. Für das authentische Musikerlebnis sorgt ein 3D-Soundsystem. Am 5. August kommt das Publikum in den Genuss eines österreichisch-russischen Programms mit Werken von Franz Schubert, Kurz Schwertsik und Sergei Prokofjew, gespielt vom Wiener Jeunesse Orchester. Am 6. August lässt das Bundesjugendorchester unter anderem Beethoven und Dvořák erklingen. Und das Jugendorchester Rumäniens widmet sich am 7. August neben Silvestri und Schostakowitsch der Frühlings-Symphonie B-Dur von Robert Schuman. Das O/Modernt New Generation Orchestra aus Schweden spielt am 8. August zwei deutsche Erstaufführungen von Arturs Maskats und Marcelo Nisinman. Für den feierlichen Abschluss der Open-Air-Übertragungen sorgt am 9. August das Schleswig-Holstein Festival Orchester, das unter anderem Luciano Berios Komposition „Rendering“ zum Besten gibt.
Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr. Einlass auf dem Gendarmenmarkt ist ab 19 Uhr, der Livestream ist gratis. Anmelden muss man sich trotzdem, denn mitzubringen sind laut Veranstalter das ausgedruckte Ticket und der Personalausweis. Einen negativen Test oder den Impfpass braucht es nicht. Tickets gibt es auf www.young-euro-classic.de/openair oder unter der Telefonnummer 84 10 89 09 (10 bis 16 Uhr). Das Festivalprogramm in der Übersicht: www.young-euro-classic.de.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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