Schwester Waltraud tödlich verunglückt
Frühere Leiterin der Charité-Kinderstation von Lkw umgefahren

Die Bewohner aus dem Kiez Habersaathstraße trauern um eine geschätzte Nachbarin. Waltraud Rusch wurde am 1. Februar bei einem Verkehrsunfall getötet.

Die 83-jährige Frau wurde auf der Kreuzung Strom- und Turmstraße von einem Lkw angefahren, der von der Stromstraße nach rechts in die Turmstraße abbiege wollte. Dabei erfasste der Lkw-Fahrer die 83-jährige Fußgängerin, die dadurch stürzte. Waltraud Rusch kam mit Kopf- und Beinverletzungen in eine Klinik, wo sie später verstarb.

Wie Daniel Diekmann, Sprecher der Nachbarschaftsinitiative Habersaathstraße (IG HAB), der Berliner Woche mitteilt, war die verunglücke Nachbarin, die im Plattenbau Habersaathstraße 2 wohnte, „topfit und immer für einen Plausch zu haben“.

Schwester Waltraud war viele Jahre leitende Oberschwester der Kinderstation in der Charité Berlin Mitte. Diekmann schreibt: „Sie war jederzeit hilfsbereit und außerordentlich freundlich gegenüber Menschen mit Hunden. Sie liebte Hunde über alles. Aus Rücksicht auf ihr hohes Alter schaffte sie sich keinen eigenen Hund mehr an und hat immer wieder Hunde in Pflege genommen, wenn die Herrchen verreist sind. So auch in der letzten Woche. Als der schwere Verkehrsunfall passierte, war Hund Willi aber nicht dabei. Die Polizei holte ihn später aus der verschlossenen Wohnung in der Habersaatsstraße. Alle Nachbarn trauern um unsere Schwester Waltraud. Sie hatte noch große Pläne und wollte so gerne eines Tages umziehen in das Pflegeheim am Tegeler See mit der großen Bibliothek. Vor kurzem war sie noch zu einem wunderbaren Urlaub an der Ostsee und hat es sehr genossen und lebhaft darüber berichtet. Schwester Waltraud war weit über Berlin Mitte hinaus geschätzt und beliebt; sie hatte ein übergroßes Herz, sie war eine Seele von Mensch, ein Seelenmensch. Wir sind sehr traurig und denken an Waltraud Rusch.“

Die Charité wollte sich auf Nachfrage der Berliner Woche nicht zu Waltraud Rusch äußern, auch Worte des Beileids gab es nicht.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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