Parken gegen den Krieg
Autofreie Sonntage sollen ein Öl-Embargo möglich machen

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat massive Folgen für ganz Europa. Die Inflation steigt, Energie- und Rohstoffpreise explodieren. Und Putin finanziert seine Kriegsmaschinerie mit Milliardeneinnahmen aus Öl- und Gasexporten. Immer mehr fordern deshalb einen Importstopp für russisches Öl und Gas.

Doch Deutschland ist abhängig von den Lieferungen; die Bundesregierung will deshalb kein Sofortembargo und warnt vor schweren Schäden. Die Umweltorganisation Greenpeace fordert trotzdem einen Importstopp, um Putins Krieg die finanzielle Basis zu entziehen. Sie hat zehn Maßnahmen vorgeschlagen, wie man den Ölverbrauch kurzfristig senken kann. Dazu gehören unter anderem eine Fortführung der Homeoffice-Pflicht wie zu Corona-Zeiten, das Verbot von Inlandsflügen, ein temporäres Tempolimit für die Dauer des Krieges und zwei autofreie Sonntage im Monat. Gesetzlich angeordnete Fahrverbote gab es zuletzt in der Ölpreiskrise 1973, als an insgesamt vier Sonntagen jeder sein Auto stehen lassen musste – davon ausgenommen waren Taxis, Busse, Polizei- und Rettungsfahrzeuge.

Alles, was Putin dazu zwingt, diesen Krieg zu beenden, ist richtig. Deutschland hat es versäumt, unabhängig vom russischen Öl zu werden. Sofort den Hahn zuzudrehen, würde aber zu großen Problemen führen. Autofreie Sonntage klingen sicher gut, sind für mich aber nicht die Lösung. Wer nicht fahren muss, fährt bei Spritpreisen weit über zwei Euro sowieso kaum noch. Und die, die auf das Auto angewiesen sind, müssen unterstützt werden. Entweder durch einen Tankrabatt, wie ihn Finanzminister Lindner vorschlägt, oder durch Steuersenkungen auf den Literpreis. 

Finden Sie die Idee für zwei autofreie Sonntage im Monat gut?
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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