Berliner Ärztekammer zweifelt am Nutzen neuer Gesetze
Berlin. Die Bundesregierung plant ein Gesetz, das Sterbehilfe regeln soll. Bislang gelten in den Bundesländern unterschiedliche Bestimmungen. Fast 80 Prozent der Bundesbürger sind einer Umfrage zufolge der Meinung, dass es Ärzten erlaubt sein sollte, Schwerstkranken ein tödliches Medikament zur Verfügung zu stellen, mit dem sie selbst den Freitod wählen können.
Bislang handeln Ärzte, die in dieser Form Sterbehilfe leisten, in einer rechtlichen Grauzone. Sie können sich nur an berufsrechtliche Vorgaben der Ärztekammern halten. In Berlin gelten vergleichsweise liberalere Bestimmungen. "Der Deutsche Ärztetag hat 2011 die Musterberufsordnung dahingehend geändert, dass Ärzten Beihilfe zum Suizid nicht erlaubt sein soll", erklärt Sascha Rudat, Sprecher der Ärztekammer Berlin, die die Änderung nicht übernommen hat. Stattdessen wurde 2013 eine "Soll nicht"-Regelung beschlossen. "Wir sagen, dass Sterbehilfe keine ärztliche Aufgabe, aber in extremen Einzelfällen denkbar ist. Das würden wir berufsrechtlich nicht ahnden", so Rudat. Er warnt davor, dass die Bestimmungen mit einem bundesweiten Gesetz noch komplizierter werden könnten. Denn die Meinungen im Bundestag gehen weit auseinander. Einige Parlamentarier wollen es Ärzten ermöglichen, Sterbehilfe zu leisten, wenn der Patient unheilbar krank ist, einen nachhaltigen Todeswunsch hat und zwei unabhängige Ärzte dies bestätigen können. Andere wollen Sterbehilfe auch durch nahe Angehörige ermöglichen.
Doch es gibt auch Gegner, die jede professionelle Sterbehilfe per Gesetz verbieten lassen wollen. Stattdessen solle die Palliativmedizin verbessert und die Hospizkultur gestärkt werden. Für Sascha Rudat schließt das eine das andere nicht aus: "Gute Palliativmedizin muss im Vordergrund stehen, Sterbehilfe kann es nur in extremen Ausnahmefällen geben."
Jana Tashina Wörrle / jtw
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...
Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...
Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...
Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.