Gebühren höher als in Niedersachsen
Senat begründet teurere Registrierung mit Zahl der Hunde
Die Gebühren für das umstrittene Zentrale Hunderegister, bei dem Hundehalter seit dem 1. Januar nach dem verschärften Hundegesetz ihre Vierbeiner anmelden müssen, sind in Berlin höher als in Niedersachsen.
Während die Registrierung in Berlin pro Hund 17,50 Euro (online) oder 26,50 Euro (telefonisch bzw. per Formular) kostet, müssen Hundehalter in Niedersachsen nur 14,50 Euro bezahlen. Der Senat begründet das mit „der unterschiedlichen Anzahl der in beiden Ländern gehaltenen Hunde“, wie aus der Antwort auf die Anfrage der Abgeordneten Sandra Khalatbari (CDU) mit dem Titel „Berliner Hunderegister – wenig Leistung für viel Geld?“ hervorgeht. In Niedersachsen sei die Anzahl der gehaltenen Hunde fast vier Mal so hoch. In Berlin gibt es etwa 115.000 Tiere, in Niedersachsen mehr als 450.000.
Die Gebühren der vom Senat mit der Verwaltung des Hunderegisters beauftragten Firma GovConnect GmbH seien „kostendeckend für den technischen Betrieb und das administrative Führen des jeweiligen Registers“, so Staatssekretär Markus Kamrad von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Die Internetfirma aus Hannover war laut Kamrad die einzige, die an dem EU-weiten Ausschreibungsverfahren teilgenommen hat. Andere Bewerber gab es nicht.
Hundehalter müssen seit 1. Januar ihre Tiere im Zentralen Hunderegister anmelden. Wer seinen Hund nicht registrieren lässt und erwischt wird, muss mit einer hohen Geldbuße rechnen. Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) begründet die Registrierungspflicht damit, dass man Hunde und ihre Halter so leichter identifizieren könne, etwa wenn scheinbar halterlose Hunde aufgefunden werden. Die Senatsverwaltung wolle auch Daten „zur Gefährlichkeit bestimmter Rassen oder Kreuzungen“ sammeln, heißt es.
Gegen das neue Register regt sich Widerstand. Die FDP will das „überflüssige Hunderegister“ kippen. Hunde sind normalerweise längst registriert. Sie müssen beim Finanzamt wegen der Hundesteuer angemeldet werden und bekommen beim Tierarzt einen Chip eingesetzt. Das Chippen ist in Berlin Pflicht. Wer sich bisher nicht an die Regeln halte, werde sein Tier auch nicht im neuen Hunderegister anmelden, heißt es in den Kommentaren zur Online-Petition gegen die Registrierpflicht. Die Petition auf bwurl.de/17ku haben bisher fast 17 000 Menschen unterschrieben.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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