Drei junge Musiker geben ihr Debüt in der Philharmonie
Die Reihe "Debüt im Deutschlandradio Kultur" holt seit 1959 Künstler, die noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, auf die Bühne. Und so ist der Name der Reihe ein Garant für musikalische Unterhaltung auf hohem Niveau mit außergewöhnlichen Künstlern. Zu Letzteren zählen auch die drei Namen, die auf dem Programmzettel des Konzerts am 19. März stehen: die Klarinettistin Annelien van Wauwe, die Cellistin Harriet Krijgh und der Dirigent Santtu-Matias Rouvali.
Den Abend könnte man mit "Stimmen der Völker" überschreiben. Vier Komponisten werden aufgeführt, deren Werke sich ein Stück weit mit Begriffen wie Patriotismus, Nationalität, Folklore oder Heimat verbinden. Den Auftakt macht Jean Sibelius "Finlandia", erstmals 1899 in Helsinki gespielt, als Finnland noch Teil Russlands war. Die Finnen sahen in diesem Stück eine zweite Nationalhymne. Sicherlich wählte Santtu-Matias Rouvali, unter dessen Leitung das Deutsche Symphonie-Orchester (DSO) spielt, bewusst einen Landsmann zum Auftakt. Der junge finnische Dirigent hat sein Fach in Helsinki an der Sibelius-Akademie studiert. Seit 2009 arbeitet er mit Orchestern weltweit und gilt als vielversprechendes Talent.
Im Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll von Edward Elgar, dem letzten Werk des englischen Komponisten, übernimmt die niederländische Cellistin Harriet Krijgh den Solopart. Die vielfach preisgekrönte Solistin spielt ein besonders melancholisches Werk, das kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges entstand und erst viel später vor allem durch das Engagement der Ausnahmekünstlerin Jacqueline du Pré einem breiten Publikum bekannt wurde. Aaron Copland, der dritte Komponist des Abends, ist Amerikaner. Ihm gelang es, so etwas wie den typisch amerikanischen Klang zu kreieren. Anleihen beim Folk und Jazz gehören dazu. Der populäre Klarinettist Benny Goodman gab den Anstoß für das Konzert für Klarinette, Streichorchester, Harfe und Klavier. Den Part Goodmans bei der Uraufführung wird in der Philharmonie die belgische Musikerin Annelien van Wauwe übernehmen. Noch vor drei Jahren studierte sie Klarinette in Lübeck. Seitdem hat sie eine bemerkenswerte Karriere hingelegt, mit zahlreichen Preisen und Auftritten mit renommierten Orchestern.
Zum Abschluss entführt das DSO unter der Leitung Rouvalis in die bunte Welt folkloristischer Tänze. Die Tanzsuite von Béla Bartók - 1923 uraufgeführt - steht auf dem Programm.
Autor:Hendrik Stein aus Weißensee |
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