Ehemaliges Hausprojekt in der Brunnenstraße 183 wird saniert

Das Haus in der Brunnenstraße 183 wird saniert. | Foto: Dirk Jericho
  • Das Haus in der Brunnenstraße 183 wird saniert.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Mehr als drei Jahre nach der gewaltsamen Räumung des autonomen Hausprojektes in der Brunnenstraße 183 soll die Ruine saniert werden.

"Wir bleiben alle" steht in großen Buchstaben auf der beschmierten Fassade. Doch die Kampfansage der einstigen Bewohner ist nur noch ein Fotomotiv für Touristen. Die Fenster sind herausgerissen, die Türen verbarrikadiert. 600 Polizisten hatten im November 2009 das Haus, in dem das selbsternannte "politische Wohnprojekt" Ateliers, Proberäume und den Umsonstladen betrieb, geräumt. Der Eigentümer, der Passauer Arzt Manfred Kronawitter, ließ die Autonomen rausschmeißen. Er hatte das 1992 besetzte Haus 2006 gekauft, um hier ein Mehrgenerationenhaus zu errichten. Doch passiert ist nach der Räumung nichts. Kronawitter hat die Immobilie weiterverkauft, mit riesigem Gewinn. Die Immobilienfirma Engel und Völkers hatte 2010 die Hausruine für 1,3 Millionen Euro angeboten - mehr als das Vierfache, was Kronawitter vier Jahre zuvor hingeblättert hat. Gekauft hat das Graffitihaus Christoph Birkel, Hamburger Immobilienunternehmer und Erbe des Nudelfabrikanten Birkel. Gemeinsam mit seiner Schwester will er das Haus sanieren und neue Wohnungen bauen. Im Bauamt liegt bereits ein Antrag vor.

Der Investor will das Vorderhaus an der Brunnenstraße 183 sanieren und auf dem langen Grundstück dahinter neue Gebäude errichten. Eine Baugenehmigung gibt es laut Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) zwar noch nicht, aber das Projekt ist auf der Zielgeraden. Es gebe nur noch ein paar Klärungen mit den Nachbargrundstücken wegen der Abstandsflächen.

Der "wichtige Farbklecks in Mitte", wie Bürgermeister Christian Hanke (SPD) das Hausprojekt einmal nannte, verschwindet nun für immer. Grüne, SPD und Linke hatten sich jahrelang für den Erhalt des autonomen Hausprojektes eingesetzt; sogar der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) besuchte 2006 im Wahlkampf den Umsonstladen.

Am Runden Tisch hatten sich seinerzeit Bezirk und die Konfliktparteien schon auf einen Lösungsvorschlag geeinigt: Kronawitter verkauft den Bewohnern das Haus. Im Gegenzug sollte er ein gleichwertiges Grundstück in der benachbarten Ackerstraße auf dem Areal der abgerissenen Hemingway-Schule bekommen. Doch der Liegenschaftsfonds (Lifo) lehnte eine Direktvergabe ab. Kronawitter ließ räumen und kassierte.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

47 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 734× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 769× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 456× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 908× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.837× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.